Die Todesstrafe abschaffen - das ist in Kasachstan seit Ende 2021 Realität Die Todesstrafe abschaffen - das ist in Kasachstan seit Ende 2021 Realität 

Kasachstan: Todesstrafe nach langem Einsatz abgeschafft

Ende 2021 wurde in Kasachstan die Todesstrafe abgeschafft, doch diese Nachricht fand aufgrund der Unruhen im Land kaum Beachtung. Die katholische Kirche hat dieses Ereignis nun noch einmal entsprechend gewürdigt.

„Nun, da wieder Frieden und Ordnung im Lande eingekehrt sind, möchten wir gemeinsam über die Bedeutung dieses Beschlusses nachdenken. Die Ablehnung von Gewalt in allen ihren Formen, die Anerkennung der Unrechtmäßigkeit von Folter und die Abschaffung der Todesstrafe im Strafrecht sind Ergebnis des Fortschritts des ethischen Denkens im Prozess der historischen und kulturellen Entwicklung der Gesellschaft", heißt es in einer Pressemitteilung der katholischen Kirche in Kasachstan.

„Gewalt kann Gewalt nicht stoppen, die Todesstrafe ist Mord, und ein Staat, der die Todesstrafe zulässt, legitimiert Mord“

Das Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe war am 29. Dezember 2021 von Präsident Kassym-Jomart Tokajew unterzeichnet worden. Damit wurde die Todesstrafe offiziell abgeschafft und die lebenslange Freiheitsstrafe als höchstes Strafmaß in der Republik anerkannt.

Seit 1990 mehr als 500 Todesurteile vollstreckt

In Kasachstan wurden seit 1990 insgesamt 536 Todesurteile vollstreckt worden. Denn die Todesstrafe wurde in den ersten 13 Jahren der Geschichte des unabhängigen Kasachstan noch tatsächlich angewandt, wobei das letzte Todesurteil im Jahr 2003 vollstreckt wurde. Damals wurden zwölf Gefangene durch Erschießung hingerichtet. Im Jahr 2004 trat dann ein unbefristetes Moratorium für die Vollstreckung von Todesurteilen in Kraft, das vom ersten Präsidenten Nursultan Nasarbajew unterzeichnet wurde. Nun, nach langem Weg, kam die Nachricht von der Abschaffung.

Die katholische Kirche in Kasachstan bekräftigt in ihrer Mitteilung, dass Gewalt nie eine Lösung für Konflikte ist. 

„Gewalt kann Gewalt nicht stoppen, die Todesstrafe ist Mord, und ein Staat, der die Todesstrafe zulässt, legitimiert Mord. Außerdem gibt es keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen der Anwendung dieses Strafrechtsinstruments und einer Verringerung der Kriminalität."

Weiter erinnert die katholische Kirche Kasachstans daran, dass zudem bei Justizirritümern unschulige Menschen versehentlich hingerichtet werden könnten. Haftstrafen und andere Sanktionen gäben Verurteilten zudem die Möglichkeit, sich zum Besseren zu wandeln. 

(fides-sst)

 

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18. Februar 2022, 16:07