Indien: Dalit-Christin wird jüngste Bürgermeisterin von Chennai
In Kirchenkreisen fand die Ernennung breite Zustimmung. „Wir schätzen die Regierung des Bundesstaates für diesen mutigen Schritt. Ich bin sicher, dass sich noch mehr Frauen von Priya Rajan inspirieren lassen werden“, ließ Pater Vincent Chinnadurai, früherer Sprecher des Bischofsrates von Tamil Nadu, Ucanews gegenüber verlauten. Der Kapuzinerpater Kulandai Swamy bezeichnete die Ernennung einer Dalit-Frau zur Bürgermeisterin dieser großen Stadt als „wichtigen Meilenstein und ein Zeichen der Stärkung einer marginalisierten Gemeinschaft“.
Rajan ist die dritte Frau, die dieses prestigeträchtige Amt bekleidet. Damit gehört sie zu den zehn Frauen, die in verschiedenen Kleinstädten und Gemeinden zu Bürgermeisterinnen und Vorsitzenden gewählt wurden. In Tamil Nadu ist die Hälfte der Posten der Leiter von Stadtverwaltungen und Stadtbezirken Frauen und anderen Randgruppen der Gesellschaft vorbehalten.
Hintergrund
Die Zahl der hinduistischen Dalits wird auf über 160 Millionen geschätzt. Obwohl die indische Verfassung von 1950 ihre Rechte gestärkt hat, sind sie neben den Angehörigen der Stämme der Ureinwohner die am stärksten diskriminierte und ärmste gesellschaftliche Gruppe Indiens. Rassismus und Sklaverei sind besonders in ländlichen Gebieten noch heute Realität. Laut dem Zensus von 2021 sind ein Viertel der 1,3 Milliarden Inder Dalit. Schätzungsweise rund 70 Prozent der Dalit sind Christen.
(ucanews/divers – skr)
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