Malteserorden verstärkt Nothilfe für ukrainische Flüchtlinge
Allein in der Ukraine hätten die Helfer des Malteserordens bisher 34.500 Portionen Lebensmittel und 4.200 Decken und Schlafsäcke in mehr als 18 Ortschaften verteilt, hieß es in einer Medienmitteilung vom Donnerstag. Da die Bedürfnisse der Vertriebenen jedoch zunähmen, weite der Orden seine Projekte so weit wie möglich auf den Donbass und Mariupol aus.
Neben anderen Maßnahmen würden in Lviv und Iwano Frankiwsk Unterkünfte für Vertriebene bereitgestellt, während an der polnischen Grenze, in Krakowez, eine Feldküche in Betrieb genommen worden sei, in der auch psychologische Unterstützung angeboten werde. In Berehove an der ungarischen Grenze helfe der Malteserorden den Flüchtlingen, die auf den Grenzübertritt warten, mit der Verteilung von lebensnotwendigen Gütern. Darüber hinaus organisierten die Teams des Ordens den Transport kranker Flüchtlinge zur Grenze und leisteten bei der Versorgung von Müttern und Kindern Hilfe.
Hilfe auch in Nachbarländern
Auch in den Nachbarländern sind die Malteser mit zahlreichen Projekten aktiv. So organisiert der Malteserorden in Ungarn einen Hilfs- und Transportdienst an der Grenze in Beregsurány, Unterkunft und Hilfe für Flüchtlinge, die in mehreren Städten ankommen, und Unterstützung in Berehove. Mehr als 44.500 Vertriebenen sei bereits geholfen worden. In Polen würden an der Grenze von Kroscienko ein Shuttleservice und mobile medizinische Zentren eingerichtet, während an anderen Orten Lebensmittel verteilt würden.
Rumänische Freiwillige wiederum böten in den Ortschaften Sighetu Marmației, Siret und Satu Mare Unterkünfte und einen Shuttle-Service an der Grenze an. In der Slowakei organisierte der Malteserorden einen Transport- und Aufnahmedienst für Flüchtlinge, die in Vysne Nemecke ankommen. Mehr als 3.000 Flüchtlinge seien hier unterstützt worden.
Bilanz der Hilfe aus Deutschland
Hilfe komme jedoch auch aus den anderen Assoziationen und Großprioraten des Malteserordens, die Hilfsgüter beisteuerten. So hätten beispielsweise die deutschen Malteser seit Beginn des Krieges vor einem Monat rund 2.500 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine oder deren Nachbarländer geliefert. Dazu gehörten Medizinische Hilfsgüter, massive Zelte, Feldbetten, Decken, Lebensmittel und Feldküchen. Auch Fahrzeuge (je ein Rettungstransportwagen, Krankentransportwagen, Mannschaftstransportwagen, und ein Kastenwagen) wurden in die Zentren der Malteser nach Ivano-Frankivsk und Lviv geschickt. Von dort seien sie zum Teil ins Landesinnere gegangen, hieß es in einer eigenen Medienmitteilung aus Deutschland.
In Lviv (Ukraine), Kattowitz (Polen) und Fürstenfeldbruck (Deutschland) stehen den Maltesern große Logistik- und Materialzentren zur Verfügung. Dorthin werden auch private oder kommunale Initiativen sowie Unternehmensspenden, die zuvor mit der Hilfsorganisation Absprachen über die benötigten Waren getroffen haben, geleitet. Rund 1.000 ehrenamtliche Malteser-Kräfte in Deutschland sind derzeit täglich im Einsatz. Sie richten kurzfristig Unterkünfte ein, betreuen Geflüchtete in Ankunftszentren und den Unterkünften, sorgen für Corona-Tests und medizinische Erstversorgung, helfen beim Kommissionieren von Sachspenden und anderem mehr. Insgesamt betreuen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende Geflüchtete in mehr als 60 Regelunterkünften von Ländern und Kommunen.
Malteser machen weltweit mobil
Auch die Malteser in Frankreich hätten einige der Freiwilligen nach Ungarn entsandt, während das italienische Hilfskorps des Malteserordens den Transport der Hilfsgüter organisiere und Spenden sammele, hieß es aus der Zentrale der Malteser in Rom. Die drei italienischen Großpriorate hätten tonnenweise lebensnotwendige Güter gesammelt, die in die Länder an der Grenze zur Ukraine geschickt wurden, und koordinierten Spendenaktionen.
Die Tschechische Republik, Litauen und Slowenien böten den ankommenden Flüchtlingen ebenfalls Unterkunft und Schutz und verteilten humanitäre Hilfe und Medikamente an die kranken Flüchtlinge.
(pm - cs)
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