Russischer Bischof Pickel: Marienweihe ist Gebet, nicht Magie
„Wir als Bischofskonferenz haben selber darüber nachgedacht, weil der Vorschlag schon in der Luft lag“, so der aus Leipzig stammende russische Bischof. Über die Freude hinaus, die die Ankündigung auslöste, hätten die Bischöfe über die seelsorgerliche Tragweite der Marienweihe beraten.
„Wir denken jetzt dran, dass wir unsere Leute, wenn wir sie auf diesen Tag und auf diesen Akt der Weihe vorbereiten, dass wir unseren Leuten gut helfen wollen zu verstehen: Das Wichtige ist, dass wir selber mitbeten und dass es um unsere Herzen geht. Wenn ich die Formel der Weihe einfach so sprechen würde, ohne mit dem Herzen dabei zu sein, dann hätte das Gebet keinen Sinn. Die Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens ist keine Magie, sondern es ist ein Gebet.“
Jede Weihe sei Hingabe, fuhr Bischof Pickel fort. „Und so wollen wir praktisch Russland und die Ukraine Maria anvertrauen. In die Hände, oder eigentlich: nicht mal in die Hände, sondern ins Herz. Das ist ein schöner Gedanke: Wir wollen uns alle zusammen ins Herz Mariens legen und die Gottesmutter bitten mit ihrer himmlischen Kraft, dass doch das Blutvergießen aufhören möge, so schnell wie möglich, und dass sie bei ihrem Sohn bittet, dass er alles tut, was er kann.“
Paolo Pezzi, Erzbischof von Moskau und Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz in der Russischen Föderation, sagte, das Herz Marias sei „das jungfräuliche Land, aus dem jedes Land geboren wird, denn jedes Land, jedes Volk ist in Christus verheißen oder erfüllt.“ Dass Papst Franziskus diesen Weiheakt setzt, verleihe seinen jüngsten Friedensappellen „eine große Glaubensstärke", so der aus Italien stammende Erzbischof von Moskau. „Einen Akt der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens zu feiern, bedeutet zum Ausdruck zu bringen, dass Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe die normalen, realen Bedingungen für ein echtes Zusammenleben der Völker sind.“
Marienweihe für Russland und die Ukraine am 25. März
Papst Franziskus will mit einem besonderen liturgischen Akt die Menschen in der Ukraine und in Russland unter den Schutz der Gottesmutter Maria stellen. Dazu wird er bei einer Bußfeier am 25. März um 17 Uhr im Petersdom die beiden Länder dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen. Denselben Ritus wird am selben Tag der Almosenpfleger des Papstes, Kurienkardinal Konrad Krajewski, im portugiesischen Marienwallfahrtsort Fatima vollziehen. Der 25. März ist in der katholischen wie in der orthodoxen Kirche das Fest der Verkündigung des Herrn an Maria. Die Marienerscheinungen in Fatima sprachen unter anderem von einer Weihe Russlands an die Gottesmutter.
(vatican news – gs)
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