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Grenzanlagen in Melilla am Donnerstag Grenzanlagen in Melilla am Donnerstag 

Spanien: Gegen Massen-Rückführung von Migranten

Das Bistum Málaga ist bestürzt über die Art und Weise, wie fast 900 Migranten aus dem subsaharischen Afrika in der spanischen Enklave Melilla behandelt werden. Den Migranten war es in den letzten Tagen gelungen, den Zaun zwischen Marokko und der spanischen Enklave in Nordafrika zu überwinden.

„Als Christen können wir nicht wegschauen”, so die Caritas- und Migrationsverantwortlichen des südspanischen Bistums. Die Migranten, die europäisches Gebiet zu erreichen versuchten, seien auf der Flucht vor „Kriegen, Elend und Gewalt”. Am Mittwoch hatten es fast 500 Menschen geschafft, den Zaun zu überwinden, am Donnerstgag waren es 350 Menschen.

„Wir sollten uns die Realität vor Augen führen, vor der diese Menschen fliehen”, so die Verantwortlichen aus dem Bistum Málaga. In Afrika tobten Dutzende Kriege und interne Konflikte, auch wenn die Weltöffentlichkeit davon kaum Notiz nehme. Die Migranten riskierten ihr Leben; się dürften keinesfalls „ohne ein ordungsgemäßes Verfahren” in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden.

„Auch Migranten haben Menschenrechte“

Auch Migranten hätten Menschenrechte und Menschenwürde. Dass teilweise mit Gewalt gegen się vorgegangen werde, sei „ein weiteres Beispiel für den Mangel an Menschlichkeit in unserer Migrationspolitik”. Nicht nur Flüchtlinge aus der Ukraine, sondern auch aus Ländern wie Mali bräuchten Schutz: „Unsere Bereitschaft, Menschen aufzunehmen, kann keine Ausnahmen machen”.

Melilla, eine spanische Stadt mit rund 90.000 Einwohnern in Nordafrika, gehört zum Bistum Málaga. Nach Medienberichten wurden viele Migranten beim Versuch, die Grenzanlagen zu überwinden, verletzt; doch auch Sicherheitskräfte auf spanischer wie marokkanischer Seite erlitten Verletzungen.

Zahl irregulärer Einwanderer in Spanien stark gestiegen

Offenbar warten fast 4.000 Menschen auf einem Berg auf marokkanischer Seite darauf, den Grenzzaun zu überwinden und nach Melilla zu gelangen, dem ersten Schritt auf dem Weg zum europäischen Kontinent. Während die spanischen Behörden die Untätigkeit der marokkanischen Regierung kritisieren, meldete das spanische Innenministerium, dass die Zahl der irregulären Einwanderer in Spanien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 73,2 % gestiegen ist. Davon kamen aber die meisten auf dem Seeweg, nur wenige auf dem Landweg über Ceuta und Melilla.

Im Mai 2021 gelang es fast 10.000 Afrikanern, darunter vielen Minderjährigen, über die Grenze nach Ceuta zu schwimmen. Ceuta ist ein weiteres autonomes spanisches Territorium, das am afrikanischen Ufer der Straße von Gibraltar liegt.

(vatican news – sk)

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04. März 2022, 13:01