Sorge in Afrika: Krieg in Ukraine treibt Getreidepreise nach oben
1.134 US-Dollar kostet demnach ein Bushel Weizen. Bushel ist die angelsächsische Maßeinheit, die in den Vereingten Staaten für Getreide verwendet wird und 35,239 Litern entspricht. Russland und die Ukraine gehören zu den weltweit größten Getreideexporteuren, zusammen hielten sie 2019 einen Weltmarktanteil von über 25 Prozent. Unter den Importländern befinden sich mehrere afrikanische Länder. Diese leiden bereits jetzt unter den Auswirkungen der steigenden Preise, schreiben die Bischöfe von Burkina Faso und Niger in einer Erklärung am Ende ihrer Ordentlichen Vollversammlung. Sie äußerten sich „besorgt über die Sicherheitslage und die steigenden Lebensmittelpreise“.
Je länger die Kämpfe dauern, desto größer sind die zu erwartenden Auswirkungen auf die Ernten, die Aussaat, den Zugang zu Häfen und Getreidelagerterminals, die Transport- und Versicherungskosten. Viele Länder des Nahen Ostens und Afrikas müssen sich nun Sorgen um die Ernährungssicherheit machen, da 70 Prozent der russischen Weizenexporte im Jahr 2021 auf diese Region entfielen. So importierte beispielsweise Ägypten Weizen im Wert von 3,23 Milliarden Dollar (über zwei Drittel der gesamten Weizeneinfuhren) aus Russland und der Ukraine. Libyen importiert 43 Prozent seines gesamten Weizenbedarfs aus der Ukraine und Kenia importiert etwa 75 Prozent seines Weizens aus der Ukraine und Russland.
Schwere Auswirkungen für Exporte
Für Russland sind die wichtigsten afrikanischen Importländer Ägypten, auf das fast die Hälfte der Einfuhren entfällt, gefolgt von Sudan, Nigeria, Tansania, Algerien, Kenia und Südafrika.
In ähnlichem Umfang exportierte die Ukraine im Jahr 2020 landwirtschaftliche Erzeugnisse im Wert von 2,9 Milliarden Dollar auf den afrikanischen Kontinent. Etwa 48 Prozent waren Weizen, 31 Prozent Mais und der Rest Sonnenblumenöl, Gerste und Sojabohnen. Auch die Kosten für Düngemittel steigen an. Der kenianische Landwirtschaftsminister erklärte im Parlament, dass Kenia den größten Teil seines Düngers aus Russland und China bezieht und der anhaltende Krieg die Preise in die Höhe treiben könnte, wenn die Landwirte keine Subventionen erhalten.
(fides - cs)
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