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Straßenverkäufer in Aceh, Indonesien Straßenverkäufer in Aceh, Indonesien 

Indonesien: Christlicher Politiker wegen Blasphemie verurteilt

Ein indonesisches Gericht hat einen christlichen Politiker wegen Blasphemie zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Dem Mann wird vorgeworfen, den Islam in den sozialen Medien beleidigt zu haben.

Das Gericht habe den Protestanten Ferdinand Hutahaean für schuldig befunden, in den sozialen Medien beleidigende Äußerungen über den Islam veröffentlicht zu haben, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews. Mit dem Strafmaß sei das Gericht in Jakarta unter der Forderung der Staatsanwaltschaft nach sieben Monaten Haft geblieben.

Der 56 Jahre alte Politiker der Demokratischen Partei war im Januar festgenommen worden, nachdem er auf Twitter Allah als einen „schwachen“ Gott bezeichnet hatte. Indonesien ist ein mehrheitlich islamisches Land.

Ramadan-Fastenbrechen in Cibinong, West-Java
Ramadan-Fastenbrechen in Cibinong, West-Java

Kein Einzelfall

Anfang April war der christliche Youtuber Muhammad Kace wegen Blasphemie und Hassrede zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Auch dem vom Islam zum Christentum übergetretenen Mann wurde vorgeworfen, in den sozialen Medien beleidigende Äußerungen über den Islam und den Propheten Mohammed verbreitet zu haben.

Muhammed Kace ist ein ehemaliger islamischer Geistlicher, der an einem islamischen Internat unterrichtet und dreimal die Hadsch-Pilgerfahrt nach Mekka unternommen hatte. Nach seiner Taufe im Jahr 2014 äußerte er wiederholt Kritik am Islam.

Pastor forderte Entfernung von Versen aus dem Koran

Unterdessen fahndet die indonesische Polizei wegen angeblicher Blasphemie nach einem weiteren Christen. Der Pastor Abraham Ben Moses soll Religionsminister Yaqut Cholil Qoumas aufgefordert haben, 300 Verse aus dem Koran zu entfernen, die zu zunehmender Intoleranz und Radikalität der Muslime geführt hätten. Moses soll laut Ucanews inzwischen in die USA geflohen sein.

(kna)
 

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20. April 2022, 10:11