Südafrika: Priester besorgt über Kindermigration
In dem Interview mit der Agentur ACI Africa sagte Phillip Kembo, Direktor des Katholischen Parlamentarischen Verbindungsbüros (CPLO) der Katholischen Bischofskonferenz von Simbabwe (ZCBC), viele Kinder und Jugendliche würden auf Wunsch ihrer in Südafrika lebenden Eltern in dieses Land geschmuggelt. Die Minderjährigen langten unter gefährlichen Reisebedingungen in Bussen oder Lastwagen an, sagte der Priester.
Nach Angaben eines kirchlichen Migrationszentrums des Skalabrinianer-Ordens in Kapstadt sind sieben von zehn ausländischen Kindern, die in Südafrika in staatlicher Obhut sind, ohne Geburtsurkunde, Pass oder Ausweis ins Land gekommen. Wenn südafrikanische Migrationsbeamten solche Kinder erwischen, schieben sie sie ohne jede weitere Kontrolle über die Grenze nach Simbabwe zurück, sagte Kembo. „Die traurige Realität ist, dass die meisten Eltern Angst haben, ihre Kinder zu identifizieren, weil sie selbst keine Papiere haben und befürchten, erwischt und abgeschoben zu werden, so dass sie nie erscheinen." Die Abschiebung kann laut Kembo für die Kinder „schwer traumatisierend sein, weil sie nicht verstehen, warum das mit ihnen geschieht; diese Kinder werden zu Opfern".
Die Organisation Save the Children schätzt, dass mindestens 30 Prozent der Flüchtlinge und Migranten, die nach Südafrika kommen, Kinder sind. Das sei weltweit der höchste Anteil an Kindermigranten.
(aciafrica – gs)
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