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Schulmensa in einer neuen katholischen Schule in Rumbek Schulmensa in einer neuen katholischen Schule in Rumbek  

Südsudan: „Papst wird hier Friedensimpuls geben“

Der Bischof der Diözese Rumbek im Südsudan freut sich auf den Besuch von Papst Franziskus in dem ostafrikanischen Land im Juli. Er sieht ihn als Ermutigung für ein Land, das auf der Suche nach Versöhnung und Frieden ist.

Nach der Papstreise ist vor der Papstreise: Aus Malta ist Franziskus glücklich zurück, im Juli will er zunächst den Südsudan und den Kongo besuchen, Ende desselben Monats auch Kanada.

Das jüngste Land der Welt, der Südsudan, steht vom 5. bis 7. Juli auf dem Reiseprogramm des Papstes. Diese Visite wird „die Erfüllung einer Aktion sein, die der Papst vor langer Zeit begonnen hat, um für dieses Land um Frieden zu bitten", das sagte uns Christian Carlassare, Bischof der südsudanesischen Diözese Rumbek, dessen Bischofsweihe und anschließende Amtseinführung am 25. März stattfand.

Hier zum Hören:

Carlassare stammt aus dem norditalienischen Schio - der Stadt übrigens, in der die aus dem Sudan stammende Heilige Josephine Bakhita fast 50 Jahre bis zu ihrem Tod 1947 lebte. Carlassare, Jahrgang 1977, ist Comboni-Missionar und kam bald nach seiner Priesterweihe 2004 in den Süden des Sudan. Er weiß, wie schwierig es ist, im Südsudan heute an Frieden zu denken. Jahrelange Stammesfehden, politische Konflikte, extreme Armut sorgen hier seit der Unabhängigkeit vom Sudan für blutige Unruhen.

Carlassare
Carlassare

„Ohne Vergebung gibt es keinen Neuanfang“

Der Bischof selbst hat Hass und Gewalt am eigenen Leib erfahren: Kurz nach der Bekanntgabe seiner Ernennung zum Bischof von Rumbek wurde er im April 2021 Opfer eines Attentats, die Täter schossen ihm in die Beine. Die Hoffnung hat Carlassare nie verloren: „Neuanfang bedeutet für mich, zu vergeben, denn ohne Vergebung gibt es keinen Neuanfang“, erklärt er in unserem Interview mit ruhiger Stimme. „Barmherzigkeit ist die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen und wiederherzustellen, wo sie unterbrochen wurden."

Der Besuch von Papst Franziskus ist Teil dieser tiefen Hoffnung. Die Visite von Franziskus werde „dem Friedensprozess einen wichtigen Impuls geben, der sich auf alle Gemeinschaften auswirkt, insbesondere auf die, die am meisten frustriert und ausgegrenzt sind", zeigt sich der Bischof überzeugt. Darüber hinaus wird die Anwesenheit des Papstes auch ein Ansporn für die lokale Kirche sein, die sich für die Heilung der Wunden der Bevölkerung einsetzt, hofft Bischof Carlassare.

Die südsudanesische Hauptstadt Juba
Die südsudanesische Hauptstadt Juba

Die Umarmung mit dem Papst

Nach dem Attentat auf ihn kam Carlassare zur medizinischen Behandlung nach Italien. Vor seiner Rückreise, wenige Tage vor seiner Bischofsweihe und Amtseinführung, empfing Papst Franziskus ihn im Vatikan. „Für mich war es eine große Freude, den Heiligen Vater persönlich zu treffen“, sagt uns der Bischof. „Es war ein sehr einfacher Moment von großer Harmonie, in dem er mir ein paar wichtige Worte sagte: ,Hab keine Angst, der Herr begleitet und unterstützt dich immer‘". Der Segen, den er mir gegeben hat, ist der eines Mannes, der dem Herrn vertraut hat und sein Leben für die Kirche hingibt“.

Papst Franziskus hat bereits vor Jahren seine Absicht geäußert, den Südsudan zu besuchen. Vergangenen Dezember entsandte er den vatikanischen „Außenminister“ Paul Richard Gallagher in das afrikanische Land, um die Machbarkeit der Visite zu prüfen und der Bevölkerung seine Nähe auszudrücken.

(vatican news – gs)

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06. April 2022, 11:25