Jorge Mario Bergoglio, noch als Erzbischof in Buenos Aires (Archivbild) Jorge Mario Bergoglio, noch als Erzbischof in Buenos Aires (Archivbild) 

Argentinien: Kirchlicher Zuspruch für Papst Franziskus

Die argentinische Bischofskonferenz hat Papst Franziskus vor Kritik aus Argentinien in Schutz genommen und dem Landsmann im Vatikan ihre Nähe bekundet.

„Wir sind verletzt über die ungerechte Behandlung von Ihnen und Ihrer Mission, insbesondere in unserem Land, die wahrscheinlich durch Machtinteressen und sogar böse Absichten motiviert ist, die Ihr Ansehen trüben und unser Volk verwirren sollen“, heißt es in einem an den Papst gerichteten Brief der argentinischen Bischofskonferenz vom Donnerstag, der zu Abschluss deren Vollversammlung veröffentlicht wurde. Welche konkrete Kritik am Papst gemeint ist, führten die Bischöfe nicht aus.

In dem Schreiben bekunden die Bischöfe Franziskus ihre Nähe und versichern ihn ihres Gebetes. Auch würdigen sie im Brief an den Papst den „unermüdlichen Mut und Ihre Hartnäckigkeit im Einsatz für das Gute und den Frieden zwischen Russland und der Ukraine und in der ganzen Welt. Und wir wissen, dass Sie denjenigen nahestehen, die unter der Gewalt des Krieges leiden, und dass Sie bereit sind, Ihr Leben zu geben, wenn es nötig ist, um diesen und alle Kriege zu beenden.“

Papst Franziskus war in Argentinien zuletzt etwa von marktliberaler Seite wegen Äußerungen zu Steuervermeidung kritisiert worden. Bei einer Audienz für Finanzbeamte im Vatikan hatte der Papst am 31. Januar die Arbeit von Steuerbehörden gelobt und zugleich zu Transparenz aufgerufen. Eine gerechte Besteuerung könne soziale Beziehungen ausgleichen und Korruption, Ungerechtigkeit und Ungleichheit beseitigen, so Franziskus. Der in Argentinien zunehmend populäre marktliberale Abgeordnete Javier Milei hatte Unmut über diese Äußerungen des Papstes geäußert. Er vertritt die Thesen, staatliche Eingriffe in die Wirtschaft auf ein Mindestmaß zu reduzieren und die Märkte zu deregulierten, um Wachstum zu schaffen und die Armut auf diesem Wege zu bekämpfen.

Seit Pontifikatsbeginn haben Kritiker von Franziskus immer wieder behauptet, er mische sich aus der Ferne in die Politik seines Heimatlandes ein. Zugleich ist ein Bemühen von Vertretern verschiedener politischer Sektoren in Argentinien zu beobachten, Aussagen des Papstes für ihre eigenen Zwecke zu vereinnahmen. 

(vatican news – pr)

 

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06. Mai 2022, 09:29