Asien: Größte armenische Kirche des Nahen Ostens wiedereröffnet
Am vergangenen Samstag, den 7. Mai, wurde die St. Giragos-Kathedrale in Diyarbakir, der größten armenischen Kirche des Nahen Ostens, wieder geöffnet. An den offiziellen Feierlichkeiten nahmen der armenische Patriarch von Konstantinopel, Sahak II Mashalyan und auch der türkische Minister für Kultur und Tourismus, Mehmet Nuri Ersoy, teil. In seiner Rede wies der Minister darauf hin, in Diyarbakir seien „verschiedene Kulturen und Glaubensrichtungen koexistent“.
Die Gotteshäuser in Anatolien würden „ein Zeichen des Respekts und der Brüderlichkeit unter uns“ sein, so der Minister, der die Bedeutung ihres Schutzes und ihrer Erhaltung betonte.
Er teile die Freude der armenischen Gemeinde und erinnere an die Bedeutung der wiedereröffneten heiligen Stätte: „Wir wissen, wie wichtig dieses Gebäude nicht nur für unsere Bürger in der Stadt, sondern auch für das kulturelle Erbe der Welt ist. Damit wird die größte armenische Kirche im Nahen Osten wiedereröffnet. Ich glaube, dass diese Restaurierungsarbeiten, die rund 32 Millionen türkische Lira gekostet haben, für den Schutz des kulturellen Erbes von großer Bedeutung sind".
Ohne die Mittel der türkischen Regierung wären Restaurierung und Wiedereröffnung der Kirche nicht möglich gewesen, so Sahak II in seiner Rede. „Es besteht kein Zweifel", fügte der Patriarch hinzu, „dass diese Eröffnung ein Festtag für die Armenier von Diyarbakir ist. Selbst angesichts des zahlenmäßigen Rückgangs der christlichen Präsenz in Diyarbakir kann die Eröffnung dieser Kirche ein Rettungsanker sein. Und sie enthält eine wichtige und bedeutsame Botschaft der Freundschaft im Hinblick auf die Verbesserung der Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien".
Hintergrund
Die Surp-Giragos-Kathedrale war 2016 zusammen mit weiteren christlichen Kirchen in der historischen Altstadt von Diyarbakir in Südostanatolien zwangsverstaatlicht worden. Zuvor war die Region bei monatelangen Kämpfen zwischen kurdischen Rebellen und türkischen Sicherheitskräften schwer zerstört worden. Auch die Sankt-Giragos-Kirche wurde durch Geschosse massiv beschädigt. Die Regierung in Ankara begründete die folgende Verstaatlichung der Kirchen sowie mehr als 6.000 weiterer Grundstücke in der Altstadt von Diyarbakir mit dem Schutz und Erhalt der historischen Bauten.
(fides/kap – mr)
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