Papst Franziskus mit Patriarch Louis Raphael I. Sako Papst Franziskus mit Patriarch Louis Raphael I. Sako 

Irak: Untersuchung zu Abwanderung von Nahost-Christen gefordert

„Christen verlassen ihre Heimat, weil sie sich ausgegrenzt fühlen und unter Kriegen, Korruption, fehlender Demokratie und Ungleichheit leiden": Das sagt der irakische Kardinal Louis Raphael I. Sako. Er ruft die Regierung dazu auf, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.

Sako hat Regierung und Kirche im Irak dazu auf, sich eingehender mit dem Thema Abwanderung zu befassen und Konsequenzen zu ziehen. Es brauche wirksame Gesetze, um die Voraussetzungen für ein gutes Leben aller Menschen zu schaffen, sagte er laut einem Bericht des arabisch-christlichen Portals „Amman/Bagdad". Viele Christen verließen ihre Heimat, weil sie sich ausgegrenzt und entfremdet fühlten, während sie unter Kriegen, Korruption, fehlender Demokratie und Ungleichheit litten, so der Kardinal mit Verweis auf seine Heimat Irak, aber auch auf den Syrien und Libanon.

„Solide Grundlage für eine versöhnte Gesellschaft“

Für den Irak drängte der Patriarch der katholischen Ostkirche auf die Errichtung eines zivilen demokratischen Rechtsstaates, in dem alle Bürger gleich behandelt werden sollten - unabhängig von Religion, Ethnie oder Geschlecht. Zudem sprach er sich gegen eine Vermischung von Religion und Politik aus.

Die im Irak verbliebenen Christen seien „eine solide Grundlage für eine versöhnte und friedliche Gesellschaft", betonte der Kardinal. Allerdings hätten sie weiter mit vielfältigen Problemen zu kämpfen: Verletzung ihres Eigentums, Vernachlässigung ihrer Kultur und Geschichte sowie Beleidigungen ihrer Religion.

(kap/kna - mr)

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19. Mai 2022, 12:00