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Der Marsch für den Frieden im April bei der Ankunft im italienischen Wallfahrtsort Assisi Der Marsch für den Frieden im April bei der Ankunft im italienischen Wallfahrtsort Assisi 

Italien: Assisi zieht Pilger für den Frieden an

Es liegt nicht nur am Nachlassen der Corona-Pandemie, dass jetzt wieder viele Pilger nach Assisi kommen, in die Stadt des heiligen Franziskus. Es liegt auch daran, dass viele Menschen dort, am Ursprungsort des franziskanischen Geistes, um Frieden in der Ukraine und in der Welt beten wollen. Das sagt Bruder Thomas Freidel OFMConv, der deutschsprachige Pilgerseelsorger in Assisi, im Interview mit Radio Vatikan.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt/Assisi

Bruder Thomas Freidel von den Fransikaner-Minoriten ist Pilgerseelsorger und Direktor des Museums der Basilika San Francesco. Im Gespräch mit Stefanie Stahlhofen berichtet er, dass es inzwischen wieder viele Pilger in Assisi gibt:

Br. Thomas Freidel OFMConv, deutscher Pilgerseelsorger und Direktor des Museums der Basilika San Francesco in Assisi: Die Menschen sind wieder da, und auch in der Osterwoche waren viele Besuchergruppen auch aus dem deutschsprachigen Raum gekommen. So sind alle optimistisch, dass es jetzt wieder weitergeht. Wir hatten jetzt einige Höhepunkte auch: Wir hatten den Friedensmarsch vor zwei Wochen, wir hatten jetzt am 1. Mai eine große Gewerkschaftskundgebung. Alles auch vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine, dass Franziskus als Friedensgestalt auch wieder mehr ins Bewusstsein kommt und dass zum Beispiel jetzt auch gerade die Gewerkschaften anfragen, ob sie zu uns kommen können. Und da sind wir natürlich immer gerne bereit.

Hier im Audio: Interview mit Bruder Thomas Freidel aus Assisi: Der heilige Franziskus als Friedensgestalt zieht gerade jetzt viele Pilger an
Bruder Thomas Freidel, deutscher Pilgerseelsorger und Direktor des Museums der Basilika San Francesco in Assisi im Interview mit Stefanie Stahlhofen (Vatican News/Radio Vatikan)
Bruder Thomas Freidel, deutscher Pilgerseelsorger und Direktor des Museums der Basilika San Francesco in Assisi im Interview mit Stefanie Stahlhofen (Vatican News/Radio Vatikan)

„Franziskus als Friedensgestalt kommt vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine auch wieder mehr ins Bewusstsein“

Radio Vatikan: Die Franziskaner sind aber auch in der Ukraine aktiv...

Br. Thomas Freidel: Mitbrüder von uns sind in der Ukraine. Ein Mitbruder von uns ist Weihbischof in Lemberg und andere sind dort tätig. Und vor allem auch unsere polnischen Mitbrüder tun sehr viel. Unsere Klöster in Polen sind voll mit Menschen, die dort jetzt geflüchtet sind. Und es gibt verschiedene Initiativen. Wir haben vom Orden her auch was in Italien gestartet, einen Hilfsaufruf. In Assisi selbst bereiten wir uns im Moment für die Aufnahme von Flüchtlingsfamilien vor, die wir aufnehmen werden. Und natürlich das Gebet und die Bitte um den Frieden ist das eine, aber eben auch die konkrete Hilfe. Und da sind gerade unsere Mitbrüder in Polen, in der Ukraine, im Moment sehr aktiv und wir versuchen zu helfen, so gut es geht.

„In Assisi selbst bereiten wir uns im Moment für die Aufnahme von Flüchtlingsfamilien vor“

Radio Vatikan: Kommen wir noch mal zurück zu den Pilgern und zu Assisi als Wallfahrtsort. Was haben Sie noch so an Tipps als Experte?

Br. Thomas Freidel: In Assisi kommt man an und sieht dann - wer Assisi noch nicht kennt: Da ist ja noch mehr zu sehen gibt. Wer Franziskus da begegnen möchte an den verschiedenen Stätten, der sieht dann, dass man also durchaus auch zwei Tage bleiben kann. Manche gehen dann von Assisi noch nach Rom, manche gehen auch den umgekehrten Weg und gehen von Rom nach Assisi, weil sie sagen Ich möchte gern dort ankommen. Es gibt verschiedenste Varianten und es wird es werden dieses Jahr sicher sehr viele, auch Fußpilger, kommen. Ein vielfältiges Publikum von Menschen unterschiedlichster Lebenssituationen, unterschiedlichster Religiosität, die sich auf diesen Weg machen und die dann in Assisi bereichert werden durch Verschiedenes. Ich lade natürlich auch zur Führung in der Basilika in Assisi ein. Es gibt viel, was ich dann noch mitnehmen kann von dort. Assisi ist eben mehr als jetzt den Pilgerweg gehen -  es ist auch dann in Assisi noch diese Vertiefung zu machen.

Bruder Thomas Freidel mit seinem Assisi-Kirchenführer-Buch
Bruder Thomas Freidel mit seinem Assisi-Kirchenführer-Buch

„Assisi ist eben mehr als jetzt den Pilgerweg gehen - es ist auch dann in Assisi noch diese Vertiefung zu machen“

(vatican news-sst)

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06. Mai 2022, 15:20