Myanmar/Malaysia: Tote und Vermisste nach Bootsunglück
Radio Free Asia (RFA) zufolge war das Boot mit mindestens 90 Menschen an Bord auf dem Weg nach Malaysia über den Golf von Bengalen, als es sank. Mehr als 50 Passagiere würden noch vermisst, während mehr als 20 Überlebende, zumeist Männer, von den Behörden im Bezirk Pathein in der Region Ayeyarwady festgesetzt wurden.
„Die jüngste Tragödie zeigt einmal mehr, wie verzweifelt die Rohingya in Myanmar und in der Region sind“, betonte Indrika Ratwatte, Direktorin für Asien und den Pazifik beim UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge, mit Blick auf den Vorfall. Es sei „schockierend zu sehen, dass sich immer mehr Kinder, Frauen und Männer auf diese gefährliche Reise begeben und ihr Leben verlieren“.
Binnenvertriebene berichten, dass die Bedingungen in den Lagern nach wie vor prekär seien, da es kaum Arbeitsplätze gebe und die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt sei. Auch nach vielen Jahren in den Lagern sei ungewiss, wann die Menschen an ihre angestammten Wohnorte zurückkehren könnten.
In den letzten zehn Jahren sind bereits Tausende von Rohingya-Flüchtlingen auf dem Seeweg aus Rakhine und aus Lagern in Bangladesch aufgebrochen. In Myanmar sind etwa 600.000 Rohingya immer noch diskriminierenden Beschränkungen durch die Behörden ausgesetzt. Myanmars Junta sieht sich wegen der Rechtsverletzungen gegen die Rohingya in Rakhine zunehmendem Druck seitens der internationalen Gemeinschaft ausgesetzt, da bereits ein Verfahren gegen Myanmar und seine Militärführung vor dem Internationalen Gerichtshof läuft.
(ucanews - cs)
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