Erfolgreicher Brückenschlag zwischen Serbisch-Orthodoxer Kirche und der Orthodoxen Kirche Nordmazedoniens Erfolgreicher Brückenschlag zwischen Serbisch-Orthodoxer Kirche und der Orthodoxen Kirche Nordmazedoniens 

Serbien/Nordmazedonien: Orthodoxen Kirchen wieder in Gemeinschaft

Nach über 50 Jahren Trennung stehen die Serbisch-Orthodoxe Kirche und die orthodoxe Kirche von Nordmazedonien wieder miteinander in Gemeinschaft. Nach Ausräumung der Gründe, die im Zuge der einseitigen Erklärung der Autokephalie 1967 zur Trennung führten, besteht nun wieder volle liturgische und kanonische Kirchengemeinschaft.

Die Serbisch-Orthodoxe Kirche (SOK) hat wieder die Kirchengemeinschaft mit der orthodoxen Kirche in Nordmazedonien aufgenommen. Das geht aus einer vom Patriarchat in Belgrad veröffentlichten Erklärung vom Montag hervor. Darin wird mitgeteilt, dass der Heilige Synod der Serbisch-Orthodoxen Kirche ein Dokument der Bischöfe der „Mazedonisch-Orthodoxen Kirche - Erzbistum Ohrid" erhalten habe, mit dem diese zu ihrem Status von 1959 zurückkehren - in der Erwartung, dass nun der gemäß der kirchlichen Ordnung der endgültige Status der Kirche festgelegt wird. Nordmazedonien (mit der Hauptstadt Skopje) gehörte bisher kanonisch zum serbisch-orthodoxen Patriarchat. 1967 trennte sich die mazedonische Kirche - unter aktiver Beteiligung des titokommunistischen Regimes - vom serbischen Patriarchat, das den Mazedoniern bereits 1959 einen autonomen Status und damit die volle innere Unabhängigkeit gewährt hatte.

Trennungsgrund 

Für die Weltorthodoxie galt die mazedonische Kirche bisher als „schismatisch". Mit der jüngsten Entwicklung seien nun die Gründe für die Unterbrechung der liturgischen und kanonischen Kommunion beseitigt worden, die durch die einseitige Proklamation der Autokephalie im Jahr 1967 verursacht wurde, teilte die SOK mit. Deshalb bestehe wieder die volle liturgische und kanonische Kirchengemeinschaft. Durch die Wiederherstellung der Einheit auf kanonischer Grundlage sei auch ein Dialog über die Zukunft und den endgültigen Status der Diözesen in Nordmazedonien „nicht nur möglich, sondern zielgerichtet, legitim und realistisch", hieß es in der Erklärung weiter. Weiters wurde betont, dass sich die SOK im Dialog über ihren künftigen und möglicherweise endgültigen kanonischen Status der Diözesen in Nordmazedonien nicht an politischen, sondern einzig und allein an kirchlich-kanonischen und kirchlich-pastoralen Grundsätzen, Kriterien und Normen orientieren werde.

Konstantinopel stellt Weichen

Der Erklärung der SOK war ein Schritt des orthodoxen Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel vorausgegangen, das am 9. Mai die orthodoxe Kirche Nordmazedoniens anerkannt hatte. Das Ökumenische Patriarchat nehme „die Hierarchie, den Klerus und die Menschen dieser Kirche unter Erzbischof Stefan" in die eucharistische Gemeinschaft auf, hieß es vonseiten Konstantinopels. Die „Wunde des Schismas" werde damit geheilt und die eucharistische Gemeinschaft sei damit wieder hergestellt.

Zugleich wurde in der Erklärung Konstantinopels darauf hingewiesen, dass es Sache der Kirche von Serbien sei, die Verwaltungsfragen zwischen ihr und der Kirche in Nordmazedonien zu regeln. Und es wurde auch betont, dass der Begriff „mazedonisch" und jede andere Ableitung des Wortes „Mazedonien" als Kirchenbezeichnung ausgeschlossen ist. Als Bezeichnung werde nur Kirche von „Ohrid" anerkannt.

(kap - mr)

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17. Mai 2022, 14:08