Ukraine: Trotz Kriegs viele Hochzeiten in der Ukraine
Die Hochzeitsparty wollten sie dann später nachholen. „Das gibt mir Hoffnung, dass das Leben lebt - auch wenn so viele Menschen sterben“, so der Geistliche. Er habe in der Osterwoche drei Tage Diakonen- und Priesterweihen gehalten, berichtete Hruza. „Das heißt: In den Schmerzen des Krieges werden Priester geboren, damit die Kirche leben kann.“ Und es würden auch Kinder geboren. „In manchen Städten ohne Licht, ohne Wärme, in Bunkern - aber sie werden geboren.“
Seine Kirche habe Ostern „sehr feierlich und sehr würdig“ gefeiert, so der Weihbischof. „Trotz der Alarmsirenen, die wir gehört haben. Und trotz der Gefahr, dass wir mit Bomben oder Raketen angegriffen werden.“
Der Krieg wird nach Ansicht von Hruza noch lange dauern - auch wenn die Waffen schweigen. „Ich habe mal gehört: Ein Krieg dauert so lange, wie der letzte seiner Teilnehmer lebt“, erklärte er. Im Moment seien die Menschen voller Kraft und Adrenalin und dem Drang zu kämpfen. „Aber wenn sich irgendwann die Lage beruhigt, dann schwinden die Kraft und das Adrenalin. Und es bleiben all die Familien, die geliebte Angehörige verloren haben. Und die vielen Menschen mit ihren Verletzungen und Ängsten. Wir machen uns schon Sorgen, wie wir all diese Menschen begleiten können“, sagte Hruza.
Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine ist eine Teilkirche der römisch-katholischen Kirche. Sie untersteht deren Jurisdiktion, folgt aber in der Liturgie dem byzantinischen Ritus. Zu ihr bekennen sich nach Angaben des Vatikans weltweit rund 4,5 Millionen Christen. Damit ist sie die größte unter den mit Rom unierten Ostkirchen. In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch.
(kap – mg)
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