Dolan: „Ich bin von der Standhaftigkeit der Ukrainer beeindruckt
Mario Galgano und Deborah Castellano Lubov – Vatikanstadt
Es habe ihn sehr beeindruckt, wie die Ukrainer „ihre Unverwüstlichkeit, Hoffnung und Entschlossenheit“ an den Tag legen. „Wir haben dies aus der Ferne beobachtet. Sie wissen, dass sie das durchstehen werden. Ich bin von der Standhaftigkeit der Ukrainer beeindruckt. Und im Moment ist es ein schrecklicher Kampf. Im Moment ist es wie die Dunkelheit und das Erdbeben am Karfreitag. Aber wir wissen, dass Ostern kommen wird. Das werde ich mit in die Ukraine bringen“, so Kardinal Dolan.
In dem Interview spricht Kardinal vor allem über den Krieg und darüber, ob er befürchtet, dass er sich ausweiten könnte, sowie über die Kraft der Friedensappelle von Papst Franziskus und wie die Stimme des Papstes in den Vereinigten Staaten widerhallt:
„Die Stimme des Papstes hat einen enormen Wert. Zunächst einmal hat sie bisher in den Vereinigten Staaten viel Aufmerksamkeit erregt. Die moralische Stimme des Papstes war sehr eindringlich und sehr wirksam. Und wissen Sie was? Ich glaube, er hat dazu beigetragen, dass die Welt erkennt, dass es sich hier um ein moralisches Problem handelt, nämlich um die Unterdrückung schwacher Menschen, den Missbrauch von Macht, die unprovozierte und unerlaubte Anwendung von Gewalt und militärischer Gewalt. Er hat uns geholfen, dies zu verstehen. Papst Franziskus hat verstanden, dass es sich um ein kulturelles Problem handelt, nicht nur um ein wirtschaftliches. Es geht nicht nur um Land. Die Menschen in der Ukraine haben eine stolze, lebendige Kultur, die, auch wenn sie zum Teil mit den Nachbarländern, einschließlich Russland, geteilt wird, unabhängig, autonom, historisch und tief verwurzelt ist und die von keiner anderen Kultur unterdrückt oder übernommen werden kann. Selbst wenn diese Kultur sagt: ,Ihr seid genauso wie wir, wir absorbieren euch, lasst es sein´.“
Anstieg der Gewalt in New York
Außerdem spricht der Kardinal mit Radio Vatikan über den Anstieg der Gewalt in New York, insbesondere während der Pandemie:
„ Für uns in New York und anderen amerikanischen Städten, in denen Gewalt und Verbrechen anscheinend zunehmen, ist es sehr beunruhigend. Offensichtlich hat das COVID-Problem dazu beigetragen. Die extremen Bedingungen: Die Isolation, die Leere der Straßen, die Verzweiflung der Menschen - haben Kriminalität und Gewalt teilweise verstärkt. Ich glaube nicht, dass wir die Macht des Bösen hier herunterspielen können. Es ist kompliziert, wenn man sich mit dem Problem der Kriminalität befasst. Wir müssen die Armut und die Geisteskrankheiten reiflich und realistisch betrachten. Aber wir müssen uns auch reiflich und realistisch mit dem rohen, unverhohlenen Bösen auseinandersetzen. Es gibt Menschen, die sich an der Gewalt erfreuen. Es gibt Menschen, die einfach nur zerstören, stehlen und Leben nehmen wollen. Wir müssen zu diesem Schluss kommen. Wir sind nicht naiv. Wir glauben an ein gutes Gesetz. Wir sind mit einer umsichtigen Strafverfolgung einverstanden. Wir wissen, dass man bei diesen Verbrechen streng sein muss. Einiges davon hat sich leider verflüchtigt.“
(vatican news)
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