Kardinal fordert israelisch-libanesische Verhandlungen
Dies sei unerlässlich „angesichts der jüngsten Entwicklungen und des israelischen Versuchs, Gas und Öl aus den umstrittenen Feldern mit dem Libanon zu fördern“, sagte Rai laut dem am Montagabend veröffentlichten Manuskript seiner Pfingstpredigt. Der Libanon müsse die Verhandlungen ohne Zugeständnisse wieder aufnehmen, um die libanesische Öl- und Gasförderung nicht weiter zu verzögern. Diese sei „eines der Elemente, die den Libanon vor dem Zusammenbruch retten“ könne. Die „Wahrung der Rechte des Libanon an diesem souveränen Reichtum“ sei eine nicht verhandelbare Pflicht, so der Kardinal. Sie dürfe nicht Gegenstand politischer und sektiererischer Auseinandersetzungen werden.
Ferner forderte Rai die politische Führung des Landes auf, schnell eine neue Regierung zu bilden und die termin- und verfassungsgerechte Wahl eines neuen Präsidenten zu gewährleisten. Alle Bemühungen, den Zusammenbruch des Libanon aufzuhalten, könnten „nur begrenzte Wirkung haben, wenn sich das politische Klima im Land nicht ändert“.
Die Maroniten sind die größte christliche Gemeinschaft im Libanon. Nach einer Übereinkunft bei der libanesischen Unabhängigkeit 1943 stellen sie stets den Staatspräsidenten. Durch die enge Verbindung von Religion und Politik ist das Amt des maronitischen Patriarchen, zurzeit Kardinal Rai (82), auch politisch von großer Bedeutung.
(kap – pr)
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