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Südkorea: Sorge wegen Anstieg der Einpersonenhaushalte

Fast jeder dritte Haushalt in Südkorea besteht aus einer einzigen Person, was bei sozialen Aktivisten Alarm auslöst. Dieses soziale Phänomen sei besorgniserregend und erfordere ein „integriertes Reaktions- und Unterstützungssystem“, sagt Pater Lee Young-woo, ein katholischer Priester und sozialer Aktivist aus der Erzdiözese Seoul.

Südkorea hatte 2020 6.643.000 Einpersonenhaushalte, ein Allzeithoch von 31,7 Prozent, so eine kürzlich veröffentlichte Umfrage des Korean Statistical Information Service (KOSTAT). Die Agentur „Catholic Peace Broadcasting Corporation“ (CPBC) berichtete, dass der Anstieg der Einpersonenhaushalte von 27,2 Prozent im Jahr 2015 auf 31,7 Prozent im Jahr 2020 auf eine Reihe von sozioökonomischen Faktoren zurückzuführen sei, wie Arbeitslosigkeit, extrem hohe Wohnkosten, das geschlechtsspezifische Lohngefälle und hohe Kosten für die Kindererziehung.

Südkoreanische Einpersonenhaushalte umfassten demnach verschiedene Altersgruppen, aber die größte Gruppe seien mit 44,8 Prozent Menschen im Alter von 40 bis Ende 60. Die zweitgrößte Gruppe mit 35,9 Prozent seien Menschen im Alter von 20 bis Ende 30, berichtete KOSTAT.

Dieses Phänomen der Einpersonenhaushalte ist im Koreanischen allgemein als „ Honjok “ bekannt – Menschen, die sich bereitwillig für einen einzigen, selbstisolierten Lebensstil entscheiden.

Was die Menschen brauchen

„Es ist notwendig, ein integriertes Reaktions- und Unterstützungssystem vorzubereiten, wie z. B. Nahrungsversorgung und Optionen für Geselligkeit und soziale Beziehungen. Diese Menschen sollten Anspruch auf bezahlbaren Wohnraum, Beschäftigung und medizinische Versorgung haben“, sagte der Priester Lee Young-woo.

Lucia Park Bo-a, Geschäftsführerin von Gosi Village, einer kostengünstigen Wohnanlage in der Hauptstadt Seoul, bemerkte, dass Menschen mittleren Alters und ältere Menschen oft auf der Suche nach billigen Zimmern in das Zentrum kommen. „Wir bieten diesen Service für sozial benachteiligte Menschen an. Oft kommen ältere und ältere Menschen wegen billiger Zimmer hierher, weil sie sich keine bessere Unterkunft leisten können“, sagte Park.

Aufgrund der Selbstisolation und der Trennung von Familie und Freunden kämpfen sie mit pessimistischen Ansichten und Schwierigkeiten im Leben. Dies führe zu Selbstmord und einsamen Todesfällen, betonte sie. Die Arbeitslosigkeit in Südkorea liegt bei 3,9 Prozent, was nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation dazu beiträgt, dass mehr Familien in Geldnot geraten.

(ucan – mg)

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04. Juni 2022, 14:01