Belarus: Regime nimmt katholischen Geistlichen fest
Als Begründung hieß es demnach, der Ordensmann des Salvatorianer-Ordens habe gegen Vorschriften zur Organisation von Massenveranstaltungen verstoßen. Was ihm konkret vorgeworfen wird, ist unklar. Das Gerichtsverfahren gegen ihn soll kommende Woche beginnen. Dem Priester könnte eine hohe Geld- oder eine mehrwöchige Haftstrafe drohen.
Waschtschuk leitet eine Pfarrei in der Großstadt Witebsk im Nordosten des Landes. Möglicherweise gehe es um eine Gesichtsmaske, mit der er in einem Sozialen Netzwerk auf einem Foto zu sehen gewesen sei, heißt es. Auf der Maske steht der Spruch „Ein Land fürs Leben". So hieß auch die Bewegung der Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja, die 2020 gegen Machthaber Alexander Lukaschenko antrat und anschließend nach Litauen fliehen musste.
Keine Kritik am Regime erlaubt
Erst vor einer Woche war in Grodno an der Grenze zu Polen ein katholischer Priester zu einer Geldstrafe von umgerechnet etwa 250 Euro verurteilt worden. Das Gericht stellte fest, er habe einen angeblich extremistischen Text auf Facebook geteilt. Die Bischofskonferenz äußerte sich dazu nicht. Rund zehn Prozent der Belarussen sind katholisch.
Die Behörden in Belarus unterdrücken jede öffentliche Kritik an Lukaschenko und seinem Regime. Die Zahl der politischen Häftlinge steigt von Woche zu Woche. Die belarussische Menschenrechtsorganisation Wjasna listet aktuell 1.260 Personen auf.
(kna/kap-sst)
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