Vom Amazonas nach Rom: Interview mit Bischof Bahlmann
Die Gespräche mit dem Papst und der Kurie fänden in einer „sehr brüderlichen Atmosphäre“ statt, sagte der Bischof von Óbidos im brasilianischen Amazonasgebiet in einem Gespräch mit Radio Vatikan. Man könne sehr offen sprechen, alles sei „ganz, ganz anders als in früheren Jahren“. Seine Mitbrüder und er seien „sehr positiv überrascht“, so Bahlmann, der zuletzt 2010 an einem ad-limina-Besuch teilgenommen hat.
Als Herausforderung für die Seelsorge im Amazonasgebiet nannte Bischof Bahlmann vor allem die extreme Armut. „50 Prozent der Menschen lebt in Óbidos unter der Armutsgrenze, und 20 Prozent in extremer Armut.“
Die Amazonas-Synode im Vatikan im Herbst 2019, an der Bahlmann teilgenommen hat, habe der Kirche am Amazonas „eine neue Perspektive“ gegeben. Die Kirche dort sei „eine sehr kleine, ganz stark von den Laien geprägte Kirche“, und es werde jetzt stärker gefragt: „Wie können wir hier noch unsere Berufungspastoral verbessern, nicht nur in Bezug auf Priester, sondern auch für Laien, die in der Führung sind, also die auch Gemeindeleiter sind.“
Die Frage nach der Öffnung von Ämtern und Diensten für Laien werde die Kirche im Amazonas-Gebiet auch künftig beschäftigen, so der Franziskaner-Bischof. „Natürlich setzen wir uns mit den verschiedenen Ämtern oder den geweihten Ämtern auseinander und fragen: Wie weit können wir da jetzt gehen? Was kann man da machen? Und das ist sicherlich noch ein Thema, was uns noch weiterhin beschäftigen wird, um wirklich da auch zu guten Lösungen zu kommen.“
Bahlmann stammt aus Visbek in Niedersachsen; er wirkt seit den achtziger Jahren in Brasilien. Seit 2009 ist er Bischof von Óbidos.
(vatican news – sk)
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