Sri Lanka: Hilfswerk stellt halbe Million Euro bereit
Mit 19 Projekten werden demnach Existenzhilfen für pastorale Mitarbeiter und Katecheten, Mess-Stipendien und freiwillige Gaben für die Messfeier einer heiligen Messe unterstützt. Sri Lanka erlebt aktuell die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Die hohe Inflation von fast 70 Prozent und stundenlange Stromausfälle sorgen für großen Unmut in der Bevölkerung. Infolge der Corona-Pandemie sei der Tourismus eingebrochen, der eine der wichtigsten Einnahmequellen Sri Lankas sei. Wie schwierig der Alltag in dem Inselstaat geworden sei, verdeutlichte in seiner Veröffentlichung der Bischof von Kandy, Valence Mendis.
Viele arme Menschen im Land hätten „weder Lebensmittel noch Medikamente", die Warteschlagen seien teils „kilometerlang" etwa beim Anstehen für Treibstoff, Benzin, Milchpulver, Zucker, Reis oder auch medizinische Hilfen, berichtete der Bischof dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not "zur Lage in Sri Lanka. Viele Menschen seien beim Schlangestehen sogar bereits gestorben so auch Kinder von Eltern, die bei den täglichen Einkäufen den ganzen Tag über gefehlt hätten.
Viele suchen Hilfe - nicht nur Christen
Zehn Prozent der Einwohner des Inselstaats sind laut dem Hilfswerk Christen. Auch darüber hinaus hätten sich viele Menschen in ihrer Not an die Kirche gewandt, da sie nicht über die Runden kommen. Dabei seien jedoch ebenso die Priester und Ordensleute von der Krise stark betroffen und müssten selbst ums Überleben kämpfen, so „Kirche in Not".
Zuletzt hatte auch Papst Franziskus während eines sonntäglichen Angelusgebets weltweit dazu aufgerufen, den „Schmerz des sri-lankischen Volkes zu hören" und für den Frieden im Land zu beten.
Hintergrund
Sri Lanka durchlebt gerade eine schwere Finanzkrise, nachdem korrupte politische und wirtschaftliche Praktiken die Verschuldung des Landes in die Höhe getrieben haben, verbunden mit einer enormen Inflation sowie willkürlichen Vorschriften, die in den vergangenen Wochen in politisches Chaos und landesweite Massenprotesten mit Rücktrittsforderungen an Präsident Gotabaya Rajapaska mündete. Vergangenen Freitag trat Rajapaska in Singapur zurück, wohin er nach seiner Flucht auf die Malediven gelangt war.
(kap – schw)
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