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USA: Bischöfe gegen neues Abtreibungsgesetzesvorhaben

Die US-Konferenz der katholischen Bischöfe hat ein vom US-Repräsentantenhaus verabschiedetes Gesetz kritisiert, das den Zugang zu Abtreibungen erleichtern würde. Das Gesetz „House Bill“ zum Schutz der Gesundheit von Frauen, das das Parlament am Freitag mit 219 zu 210 Stimmen verabschiedete, sei „das ungerechteste und extremste Gesetz zur Abtreibung auf Verlangen, das unsere Nation je gesehen hat“, so Erzbischof William E. Lori von Baltimore und Kardinal Timothy M. Dolan von New York.

„Die Förderung einer vom Steuerzahler finanzierten freiwilligen Abtreibung, wie es dieses Gesetz vorsehen würde, ist ein schwerwiegendes Übel und ein Versäumnis, Frauen nahe zu sein und ihnen zu helfen“, sagte Erzbischof Lori, Vorsitzender des Ausschusses der US-amerikanischen Bischofskonferenz (USCCB) zu Pro-Life-Aktivitäten und Kardinal Dolan, Vorsitzender des Ausschusses für Religionsfreiheit der USCCB. Kostenlose oder kostengünstige Abtreibungen anzubieten, anstatt die Ressourcen zu erhöhen, die Frauen benötigen, um für sich und ihre Kinder zu sorgen, sei "keine ‚Wahl‘, sondern Zwang“, fügten die beiden Mitglieder der Bischofskonferenz an.

Da den Demokraten im Repräsentantenhaus die notwendigen Stimmen fehlen, um die Ablehnung der Republikaner zu überwinden, wird der Gesetzentwurf voraussichtlich nicht im Senat durchkommen. Aber abtreibungsfreundliche Politiker, darunter auch US-Präsident Joe Biden und die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hätten andere Pläne. Es gehe ihnen darum, wie die katholische Nachrichtenagentur CNA schreibt, die Abtreibungsdebatte im Parlament einzubringen, „um die Entscheidung des Obersten US-Gerichtshofs im Fall Dobbs gegen Jackson Women's Health Organization vom 24. Juni aufzuheben, die ein landesweites, verfassungsmäßiges Recht auf Abtreibung kippte“.

Weg des Todes und der Verzweiflung aufgeben

„Wir flehen diejenigen, die Abtreibung als legitime ‚Lösung' für die Bedürfnisse von Frauen ansehen, an, diesen Weg des Todes und der Verzweiflung aufzugeben“, schrieben die beiden Bischöfe Lori und Dolan. „Stattdessen laden wir alle ein, sich uns anzuschließen, um eine Vision zu verfolgen, die wir in ,Standing with Moms in Need´ vorgestellt haben, eine Vision, die die Wahrheit hochhält, dass jedes menschliche Leben heilig und unantastbar ist – eine Gesellschaft, in der der gesetzliche Schutz des menschlichen Lebens einhergeht mit tiefer Fürsorge für Mütter und ihre Kinder.“

Die genannte Initiative ruft katholische Diözesen, Pfarreien und Organisationen auf, Mittel für Frauen bereitzustellen, die mit unerwarteten oder schwierigen Schwangerschaften konfrontiert sind. Zu den Programmen gehören „ Walking with Moms in Need“, das schwangeren und erziehenden Müttern hilft, und „Project Rachel Ministry“, das Unterstützung bei der Heilung nach einer Fehlgeburt oder Abtreibung bietet.

„Wir ermahnen unsere Nation, dem Wohlergehen von Frauen, Kindern und Familien sowohl mit materieller Unterstützung als auch mit persönlicher Begleitung Vorrang einzuräumen, damit sich keine Frau jemals gezwungen fühlt, zwischen ihrer Zukunft und dem Leben ihres Kindes zu wählen“, schlossen die Bischöfe ihren Aufruf.

(cna – mg)

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19. Juli 2022, 11:58