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Don-Bosco-Schwestern in Rom Don-Bosco-Schwestern in Rom  #SistersProject

Don-Bosco-Schwestern: Seit 150 Jahren an der Seite von Mädchen und Frauen

Einer der größten Frauenorden der katholischen Welt feiert in diesem August 150. Geburtstag: Die Don-Bosco-Schwestern. Gute und aufrichtige Christinnen auszubilden, war von Anfang an das Ziel, erklärt die Kirchenhistorikerin Grazia Loparco, selbst Don-Bosco-Schwester. Die Zukunft der Gemeinschaft ist international.

Federico Piana und Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Die Töchter Marias von der Hilfe der Christen (FMA), auf Deutsch: Don-Bosco-Schwestern, sind 150 Jahre alt. Zwei Heilige, ein Mann und eine Frau, haben den Frauenorden im August 1872 gegründet, Johannes Bosco und Maria Domenica Mazzarello. Geburtsort war Norditalien, genauer: Mornese, eine Kleinstadt in der Region Piemont. Das Charisma, also: die ureigenste Berufung der Kongregation, war von Anfang an, Mädchen und junge Frauen zu fördern, und zwar mit Bildung.

Ein religiöses Unterfangen, das großen Zuspruch fand: die Don Bosco-Schwestern wuchsen und wuchsen. „Derzeit sind wir in 97 Ländern auf fünf Kontinenten vertreten, und wir haben mehr als 11.200 Schwestern“, erklärt die Ordenshistorikerin Grazia Loparco, Dozentin für Kirchengeschichte an der Päpstlichen Fakultät für Erziehung Auxilium in Rom. „Es handelt sich um ein Bildungsinstitut, das für die Mädchen das tun wollte, was die Salesianer für die Jungen taten, nämlich gute Christen und ehrliche Bürger ausbilden. Wie? Mit Aktivitäten, die dazu beitragen, junge Frauen mit christlich-menschlichen Werten zu formen.“ Christliche und menschliche Werte, beides: Schwester Grazia Loparco bringt das mit dem Begriff der „doppelten Staatsbürgerschaft“ auf den Punkt.

Frauen als Katechetinnen? Eine neue Idee im 19. Jh.

In Italien und nicht nur dort herrschte Ende des 19. Jahrhunderts großes Elend in der Arbeiterschicht. Das betraf die Mädchen noch weitaus häufiger als die Jungen, erklärt die Historikerin. Viel mehr Frauen als Männer konnten weder lesen noch schreiben. „Der Gedanke, dass die materielle Armut oft die Wurzel der geistigen Armut, der moralischen Armut ist, ließ damals den Gedanken aufkommen, dass man stattdessen mit Bildung vielen Mädchen helfen könnte, sich darauf vorzubereiten, ihre Aufgaben als Frau in der Familie, in der Gesellschaft, in der Kirche und auch als Christin bewusster zu leben“, so Schwester Loparco. So enstand die damals neue Vorstellung, dass Frauen in der Gemeindearbeit als Katechetinnen ihren wertvollen Beitrag zur Verkündigung leisten können.

Ein Zentrum der Don-Bosco-Schwestern in Tirana, Albanien
Ein Zentrum der Don-Bosco-Schwestern in Tirana, Albanien

„Aufgaben als Frau in der Familie, in der Gesellschaft, in der Kirche und auch als Christin bewusster leben“

Von Anfang an gehörte eine internationale Vision zu den Don-Bosco-Schwestern. „Denn nur fünf Jahre nach der Gründung schickten Don Bosco und die Gründerin Mutter Mazzarello 1980 sechs sehr junge Schwestern auf eine Mission nach Südamerika, in das berühmte Patagonien. Die Jüngste war eine 17-jährige Novizin, die Oberin war 25 Jahre alt - heute unvorstellbar.“ Der Mut des Anfangs, das Feuer der Evangelisierung: auch in der Mission verzeichneten die Don-Bosco-Schwestern sofort lokale Berufungen, immer mehr junge Frauen traten in den Orden ein, der fast sofort ein internationales Gesicht bekam.

Internationale Ausrichtung ist Vergangenheit und Zukunft

Diese Vergangenheit weist zugleich in die Zukunft. Die Don-Bosco-Schwestern werden zunehmend international ausgerichtet sein, ist Schwester Grazia Loparco überzeugt. Sie sieht es jeden Tag in ihrer eigenen Ordensniederlassung, dem „Auxilium“ am Stadtrand Roms. „Die Gesichter aus Europa und Amerika werden weniger, während die Gesichter der Ordensleute aus Asien, Afrika und Ozeanien mehr werden. Das bedeutet, dass die Salesianerinnen dort, wo es wachsende Gesellschaften gibt, gezeigt haben, dass sie es verstehen, den Schwächsten beizustehen".

Auch in Ländern deutscher Sprache sind die Don-Bosco-Schwestern vertreten, in Deutschland und in Österreich gibt es heute je fünf Niederlassungen. Die Ordensfrauen wirken in der Kinder- und Jugendarbeit, in Pfarreien und in der Familienseelsorge.

„Aufmerksamkeit für die Situation der Frauen und der Jugendlichen wachhalten“

Don-Bosco-Schwestern werden immer mehr mit Laien zusammenarbeiten und mit staatlichen Institutionen, das zeichnet sich auch schon ab, erzählt Grazia Loparco. Denn an dieser Zusammenarbeit auf sozialer Ebene zugunsten von Frauen und Mädchen wird es immer Bedarf geben. „Es gibt da viele gemeinsame Ziele, in der Jugendpolitik, der Schulpolitik, der Aufmerksamkeit für die Arbeitswelt, für die Berufe – alles, was junge Menschen betrifft. Das wird, glaube ich, kennzeichnend für uns bleiben. Denn innerhalb der großen salesianischen Familie haben diese besondere Aufgabe, die Aufmerksamkeit für die Situation der Frauen und der Jugendlichen wachzuhalten. Und das hoffen wir natürlich für die nächsten 150 Jahre.“

(vatican news – gs)

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10. August 2022, 13:04