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Italien: Zahl der Bootsflüchtlinge steigt

Die Zahl der Menschen, die an Italiens Küsten angekommen sind, ist in diesem Jahr stark gestiegen. Dabei handelt es sich um Menschen aus unterschiedlichen Ländern, von Tunesien bis Afghanistan. Papst Franziskus hat immer wieder aufgerufen, auch die Potentiale der ankommenden Menschen zu erkennen. Außerdem geraten immer mehr die Fluchtursachen in den Blick.

So seien bisher im Jahr 2022 laut Angaben des Italienischen Innenministeriums knapp 50.000 Flüchtlinge an den Küsten Italiens angekommen. Dabei ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um einiges gestiegen. So waren es im gleichen Zeitraum 2021 nur 35.000 Flüchtlinge. Auch Länder, aus denen die Menschen kommen, sind ganz verschieden: rund ein Fünftel (knapp 10.000) kommt aus Tunesien, aber auch aus Ägypten (9.000) kommen zahlreiche Menschen. Weitere Länder sind Syrien, Afghanistan, die Elfenbeinküste, Iran, Pakistan und viele andere mehr.

Papst Franziskus ruft auf, Potentiale zu erkennen

Immer wieder nimmt sich Papst Franziskus dem Thema der Geflüchteten an. Am 8. Juli 2013 hat ihn gleich die erste Pastoralreise nach seiner Wahl nach Lampedusa geführt. Auch forderte der Papst, die Potentiale, die sich für die Gastländer bieten, zu entdecken. So erinnerte er daran, dass Migranten einen entscheidenden Beitrag für die Wirtschaft in den aufnehmenden Gesellschaften leisten könnten. Das Potential, das in ihnen schlummere, warte nur darauf, „sich auszudrücken“, wenn man ihnen „eine Möglichkeit“ dazu gebe. „Wie können wir die Entwicklung dieses Potentials der Migranten und Flüchtlinge fördern?“, fragt der Papst vor einiger Zeit in einem Video.

Sensibilisierung stärken, Ursachen erkennen

Die Ursachen für die gefährliche Flucht übers Mittelmeer sind vielfältig. So ist es zum einen Krieg und Verfolgung. Aber auch andere Ursachen wie Hungersnöte und mangelnde Perspektiven treiben Menschen in die Flucht.

Immer mehr wollen auch die Kirchen vor Ort für Sensibilisierung sorgen. Doch obwohl diese Sensibilisierung vorhanden sei - so Pater Patrick Etamesor, Westafrika-Koordinator für den Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) - reichten diese Maßnahmen nicht aus, denn „wenn man sich die wirtschaftliche Katastrophe, die sich weltweit abspielt, und die Gefahr einer Hungersnot ansieht, kann man verstehen, dass die Menschen trotz der offensichtlichen Risiken das Gefühl haben, dass es immer noch die beste Option ist, das Land zu verlassen.“ Die Flucht, so schließt der Pater, „bewahrt sie vor einer Hungersnot“.

(sir/pm- schw)

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19. August 2022, 11:04