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Park am Han-Fluss in Seoul Park am Han-Fluss in Seoul 

Südkorea: Kirche hilft Familien von Selbstmordopfern

Eine von der Kirche geförderte Pro-Life-Organisation in Südkorea hat die Regierung und zivilgesellschaftliche Gruppen aufgefordert, sich an die Familienangehörigen von Selbstmordopfern zu wenden, da das Land weiterhin mit einer steigenden Zahl von Fällen zu kämpfen hat.

Pater Cha Bauna, Direktor des Selbstmordpräventionszentrums „One Body One Spirit“ (OBOS) in der Hauptstadt Seoul, betonte die Notwendigkeit, den Hinterbliebenen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, damit es nicht zu weiteren Tragödien komme. „Familienmitglieder von Suizidopfern und Suizidüberlebenden begehen sechs- bis siebenmal häufiger Suizidversuche als die allgemeine Bevölkerung. Studien zeigen, dass das Risiko oft neunmal höher ist. Daher ist es bei der Suizidprävention sehr wichtig, sich gut um sie zu kümmern“, sagte Pater Cha Bauna in einem Interview mit der Catholic Peace Broadcasting Corporation (CPBC) am Wochenende.

„Selbstmorde sind gesellschaftlich tabuisiert und damit ihre Familien ausgegrenzt. Wenn solche Menschen aus Kirche und Gesellschaft vertrieben würden, gäbe es keinen anderen Ort auf der Welt, an den sie gehen könnten. Als Nachbarn müssen wir Wege finden, um solche Dinge in Zukunft zu verhindern. Das sollte die Kirchengemeinde tun“, bemerkte der Priester.

Der Appell des Priesters folgt einem Bericht des Ministeriums für Gesundheit und Wohlfahrt, wonach Südkorea im Jahr 2020 25,7 Selbstmorde pro 100.000 Einwohner verzeichnete, gegenüber 24,6 im Jahr 2019.

Die Zahl ist die höchste unter 37 Industrienationen, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aufgeführt werden. Südkoreas Selbstmordrate ist mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt von 11 Fällen pro 100.000 Einwohner in den OECD-Ländern.

Wo es Hilfe gibt

Wer Menschen kennt, die unter Suizidgedanken leiden, sollte ihnen beistehen und Hilfe vermitteln. Auch Betroffene selbst können aktiv werden. Beratung und Hilfe für Menschen mit  Suizidgedanken gibt es beispielsweise bei Caritas Deutschland, Caritas Österreich und Caritas Schweiz. Die Angebote sind vielfältig, teilweise auch anonym und Kontakt und Austausch nicht nur persönlich, sondern oft auch per Telefon oder Email möglich. Die Caritas hat auch ein spezielles Angebot für junge Menschen mit Suizidgedanken: Informationen dazu gibt es im Internet bei www.u25-deutschland.de.  

(ucan – mg)

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08. August 2022, 11:57