Vertriebene aus dem Südsudan Vertriebene aus dem Südsudan 

Südsudan: Glaubensführer verurteilen Stammeskrieg

Religiöse Führer im südsudanesischen Bundesstaat Upper Nile haben die anhaltenden Zusammenstöße zwischen bewaffneten Gruppen in der Stadt Tonga und den angrenzenden Gebieten im Bezirk Panyikang, einem Gebiet, das von der katholischen Diözese Malakal abgedeckt wird, scharf verurteilt.

In einer gemeinsamen Erklärung bezeichnen die Religionsführer laut aciafrica die anhaltenden Stammeskämpfe als „unnötigen Krieg" und rufen die Mitglieder der Kriegsparteien zu einem „Waffenstillstand" auf, wie er im September 2018 in dem wiederbelebten Abkommen zur Konfliktlösung im Südsudan festgelegt wurde. „Wir, die Konferenzteilnehmer der Ökumenischen Konferenz von Fashoda in der Stadt Kodok, verurteilen den andauernden unnötigen Krieg in Tonga aufs Schärfste und lehnen ihn ab. Wir rufen die Kriegsparteien zu einem Waffenstillstand in Übereinstimmung mit dem wiederbelebten Abkommen auf", heißt es.

Die religiösen Führer, zu denen auch der Ortsordinarius der Diözese Malakal, Bischof Stephen Nyodho Ador Majwok, gehört, rufen die Zwischenstaatliche Entwicklungsbehörde (IGAD), die Afrikanische Union (AU), die Vereinten Nationen (UNO) und die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Norwegen - bekannt als Troika - auf, „Druck auf die Regierung und die Oppositionsgruppen auszuüben, um Frieden und Stabilität im Land zu schaffen".

Apell für Hilfen

Darüber hinaus appellieren sie an humanitäre Organisationen, obdachlose Rückkehrer mit Unterkünften und anderen grundlegenden Dienstleistungen zu versorgen.

Nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) wurden mindestens 20.000 Menschen durch schwere Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppierungen in Tonga und dem benachbarten Bezirk Panyikang vertrieben. Dabei gehört der Konflikt im Südsundan zu den für Helfer gefährlichsten Konflikten überhaupt, so sind alleine in diesem Jahr schon mindestens zehn Helfer gestorben.

Kirchen fordern Aufklärung von Tötungen

In ihrer gemeinsamen Erklärung vom 24. August nehmen die Religionsführer im Bundesstaat Upper Nile Bezug auf die Ermordung eines Staatsbeamten in der Stadt Malakal durch einen unbekannten Schützen, der nach der Tat geflohen sein soll. „Wir verurteilen solche rechtswidrigen Handlungen und lehnen sie entschieden ab und fordern die zuständigen Behörden auf, die Verbrecher zu fassen und vor Gericht zu stellen", so die Religionsführer im Südsudan.

(aciafrica – schw)

 

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29. August 2022, 11:53