Südsudan: Tödlichster Ort für Helfer weltweit
Dies berichtet die Organisation CARE aufgrund von Daten einer Aidworker Security Database. Seit Beginn dieses Jahres verloren weltweit 44 Frauen und Männer bei einem Hilfseinsatz ihr Leben, davon allein elf im Südsudan. Acht Helfer und Helferinnen starben in Afghanistan, sieben in Myanmar, vier in Syrien und dem Sudan sowie drei in der Ukraine, so die Organisation.
In vielen dieser Länder kämpft die Bevölkerung jeden Tag darum, ausreichend Wasser, genügend zu Essen und ein sicheres Dach über dem Kopf zu erhalten. Der Südsudan steht derzeit etwa vor der schlimmsten Hungerkrise seit seiner Unabhängigkeit vor elf Jahren. Seit Beginn des Jahres wurden elf Mitarbeitende von Hilfsorganisationen getötet, während sie versuchten, die schlimmste Not zu lindern.
Sicherheitslage verändert sich weltweit
Der 24. Februar markiert in diesem Jahr nicht nur die Eskalation des Krieges in der Ukraine, sondern auch den bisher tödlichsten Tag für humanitäre Helfer und Helferinnen in Afghanistan. Acht Hilfskräfte, die Polio-Impfungen verabreichen wollten, wurden bei ihren Hausbesuchen getötet.
Die Ukraine verzeichnet einen ebenso traurigen Rekord: In diesem Jahr kamen zum ersten Mal seit 2014 drei Nothelfer und Nothelferinnen bei Angriffen ums Leben, weitere 38 Hilfskräfte wurden entführt. „Die Sicherheitslage für Helfer und Helferinnen hat sich seit der Eskalation des Konflikts im Februar drastisch verschlechtert“, warnt Care. „Ihr Schutz muss garantiert sein. Nur so können die Menschen in der Ukraine die Unterstützung erhalten, die sie jetzt so dringend benötigen.“
Es braucht ein Dorf, um einen Menschen in der Krise zu unterstützen
Das diesjährige Motto des Welttages der humanitären Hilfe (19. August) #ItTakesAVillage ist inspiriert von dem Sprichwort „It takes a village to raise a child“. Um Menschen in einer humanitären Krise zu unterstützen, braucht es viele Akteure und Akteurinnen: Hilfsorganisationen, Freiwillige und Notfalldienste, die dringende medizinische Versorgung, Wasser, Lebensmittel, Unterkünfte und auch Schutz bereitstellen. Und alle diese Akteure und Akteurinnen müssen besonderen Schutz genießen: „Helfer und Helferinnen stellen sich in den schlimmsten humanitären Krisen auf der Welt in den Dienst der Gemeinschaft. Es ist unerlässlich, insbesondere diejenigen zu schützen, die dazu bereit sind, ihren Mitmenschen zu helfen. Hilfsorganisationen sollten sich um die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden nicht sorgen müssen, es sollte unumstößlich sein, dass humanitäres Personal kein Ziel für Angriffe sein darf”, mahnt das Hilfswerk.
Hintergrund
Die Datenbank Aidworker Security Database erfasst alle Berichte von Übergriffen und Tötungen auf Hilfsorganisationen und deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, so gab es alleine im Jahr 2022 schon 74 Übergriffe auf Helferinnen und Helfer verschiedenster Organisationen.
(care- schw)
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