Internationale Kritik an Festnahme von Bischof in Nicaragua
Guterres forderte die Regierung von Daniel Ortega auf, alle willkürlich Inhaftierten freizulassen und den Schutz der Menschenrechte aller Bürger zu gewährleisten, hieß es in einer Mitteilung. Der UNO-Generalsekretär nannte ausdrücklich das Recht auf friedliche Versammlung, Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit.
Das Bischöfliche Sekretariat für Zentralamerika (SEDAC) erklärte sich solidarisch mit dem festgenommenen Bischof und der gesamten nicaraguanischen Kirche. Die mittelamerikanischen Bischöfe riefen dazu auf, durch einen aufrichtigen Dialog eine Lösung für das ernste soziale Problem in Nicaragua zu finden.
Die US-amerikanische Bischofskonferenz zeigte sich ebenfalls besorgt. Erzbischof David J. Malloy von Rockford, der den Ausschuss für Gerechtigkeit und Frieden leitet, versicherte die Solidarität der katholischen Kirche in den Vereinigten Staaten mit der Kirche in Nicaragua einschließlich aller Priester und Missionare. Sie seien dazu berufen, „das Evangelium frei zu verkünden und den Glauben zu leben“.
Polizeikräfte in Nicaragua hatten am Freitag das Bischofshaus von Matagalpa gestürmt und den Diözesanbischof Rolando Álvarez festgenommen. Er war zuvor schon zwei Wochen unter Hausarrest gestanden. Die Behörden werfen dem 55-jährigen Bischof Kontakte zu „gewalttätigen Gruppen“ vor, die Interesse daran hätten, „den Staat Nicaragua zu destabilisieren sowie Verfassungsorgane zu attackieren“, wie die Polizei am 5. August mitteilte.
Seit Jahren kritisieren zahlreiche Kirchenvertreter die Menschenrechtsverletzungen der sandinistischen Regierung Daniel Ortega. Als Folge davon wurde unter anderem der Apostolischen Nuntius in Nicaragua, Erzbischof Waldemar Sommertag, im Frühjahr des Landes verwiesen.
(vatican news – gs)
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