Indien: Kastenstatus von konvertierten Dalits wird hinterfragt
Der „Scheduled Caste (SC) – Status“ gibt Dalits einen Anteil an der 15-prozentigen reservierten Quote im Parlament und in den bundesstaatlichen Parlamenten, bei staatlichen Stellen und im Bildungswesen. Derzeit ist dieser Status nur Dalits zuerkannt, die dem Hindu-, Sikh- oder buddhistischen Glauben angehören.
Politikstreit
Richard Francis, Vorsitzender des Poor Christian Liberation Movement unterstellt der Regierung, die laufenden Anhörungen einer Reihe von Petitionen beim Oberstehen Gerichtshof hinsichtlich der Abschaffung des Religionskriteriums für die Zugehörigkeit des „SC-Status“, zu verlangsamen und die Fragestellung bis zu den Parlamentswahlen 2024 hinauszuzögern.
Christen und Muslimen mit Dalit-Herkunft wird der SC-Status mit der Begründung verweigert, ihre Religion entspreche nicht dem indischen Kastensystem. Das Minsiterium verteidigt sich und sagt, das Thema sei „eine zukunftsträchtige und historisch komplexe soziologische und verfassungsrechtliche Frage und eine eindeutige Angelegenheit von öffentlicher Bedeutung". Die politischen Parteien befürchten auch negative Reaktionen der bestehenden SC-Gemeinschaften, deren Quoten gekürzt werden müssen, um den Christen und Muslimen entgegenzukommen.
Positive Reaktion seitens der Kirche
Bischof Moses Prakasam, Mitglied des Büros der Indischen Bischofskonferenz für die unterdrückten Kasten und rückständigen Klassen, spricht hingegen von einem willkommenen Schritt: „Wir müssen ihn positiv aufnehmen, da er uns die Möglichkeit gibt, auf die Probleme unserer Brüder und Schwestern hinzuweisen“.
Regierungsdaten zeigen, dass 201 Millionen der 1,2 Milliarden Menschen in Indien zu dieser sozial benachteiligten Gruppe gehören. Etwa 60 Prozent der 25 Millionen Christen in Indien stammen aus den Dalit- und Stammesgemeinschaften.
(ucanews - sm)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.