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Ein Dorf in Kamerun Ein Dorf in Kamerun 

Kamerun: Geld befeuert Separatistenkonflikt

Seit 2016 herrscht in zwei Regionen im Nord- und Südwesten von Kamerun ein Aufstand gegen die Zentralbehörden. Dieser forderte schon 4.000 Tote und hat zur Vertreibung von 700.000 Menschen geführt. Pater Humphrey Tatah Mbuy, Direktor für soziale Kommunikation der Bischofskonferenz, äußert sich gegenüber Fides besorgt über die Situation, in der die Kirche allerdings eine wichtige Rolle zukomme.

Es herrsche eine Kriegswirtschaft, an der laut Pater Mbuy nicht nur die Separatisten, sondern auch das Militär und Regierungsbeamte beteiligt seien. Es gebeBerichte über Soldaten, die Menschen festhalten, um sie dann gegen Bestechungsgelder wieder freizulassen, und Entführungen gegen Lösegeld seien zu einem der wichtigsten Mittel zur Beschaffung von Geldern für die separatistischen Kräfte geworden.

Erst kürzlich wurden bei einem Angriff auf die Kirche Santa Maria in der Stadt Nchang neun Menschen entführt.

Pater Mbuy beklagt, dass die Kirche zwar ständig ihre Neutralität beteuere, aber von beiden Seiten beschuldigt werde, die jeweiligen Feinde zu unterstützen. Ebenso bedauert er, dass „ein völlig falscher Ansatz zur Konfliktbewältigung verfolgt wird“.

Hoffnung sieht er bei der Rolle der Kirche als moralischer Kraft, denn seiner Meinung nach ist „die Kirche im Moment, und das kann ich ohne jede Angst sagen, die einzige moralische Kraft, die in der Lage ist, zur Lösung des bewaffneten Konflikts im Nordwesten und Südwesten beizutragen".

Schließlich unterstreicht der Sprecher der Bischofskonferenz, dass Priester und Ordensleute von beiden Seiten des Konflikts ins Visier genommen werden, sowohl wegen ihrer friedensstiftenden Bemühungen als auch wegen Entführungen zu Erpressungszwecken.

(fides – sm)

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05. Oktober 2022, 16:04