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Eine Frau im zerstörten Ort Korobochkyne in der Ukraine Eine Frau im zerstörten Ort Korobochkyne in der Ukraine 

Ukraine-Krieg: Großerzbischof prangert Vergewaltigungen an

Der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat sexualisierte Gewalt im Ukrainekrieg angeprangert. Es werde vermehrt Sexualität als Waffe eingesetzt, so das Oberhaupt der mit Rom unierten Kirche der Ukraine. Schewtschuk ging darauf in seiner täglichen Videobotschaft ein.

Griechisch-katholische Priester und Vertreter von kirchlichen Hilfswerken in den umkämpften Gebieten in der Ostukraine würden vermehrt von Vergewaltigungen berichten. Darauf ging Schewtschuk am Dienstag in seiner neuen Videobotschaft ein:

„Die Gewalt, die Massenmorde, die wir heute in der Ukraine erleben, sind einfach unglaublich. Aber eines der Merkmale dieses Krieges, der wahrscheinlich als ein Krieg in die Geschichte eingehen wird, ist die Gewalt gegen die Intimsphäre der Menschen. Dies wird als eine gezielte Waffe eingesetzt, die der Angreifer gegen die Ukraine nutzt. Sexualität wird als Waffe verwendet, als Werkzeug zur Herabwürdigung und Erniedrigung der menschlichen Person.“

Zum Nachhören - was Großerzbischof Schewtschuk sagt

Vergewaltigungen als Kriegswaffe

Vor wenigen Tagen hatte die UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila Patten, Russland konkret vorgeworfen, Vergewaltigungen durch russische Soldaten als „eindeutige Militärstrategie“ im Ukraine-Krieg einzusetzen. Etliche Hilfswerke stellten nach der Befreiung von zuvor militärisch eingenommenen Gebieten fest, dass Frauen misshandelt wurden. Schwetschuk:

„Wir haben eine große Anzahl schrecklicher Fälle von Vergewaltigungen, die bekannt sind. Wir haben Fälle, in denen Mädchen und Frauen von ihren Vergewaltigern schwanger wurden. Man kann sich nur vorstellen, wie sehr diese Gewalt gegen die Intimsphäre eines Menschen und die ukrainische Familie verletzt. Sie verletzt die Würde von Männern und Frauen. Sie zerstört, was Gott der Herr für die Liebe geschaffen hat.“

Alle seien aufgerufen, alles dafür zu tun, „damit die Familie frei von Gewalt ist“. „Wenn die Familie als Oase des Lebens und der Liebe nicht vor jeder Art von Gewalt geschützt wird, dann wird sie vielleicht nicht überleben“, so der Großerzbischof. Am Vortag habe man die gute Nachricht erhalten, dass 108 ukrainische Frauen aus russischer Gefangenschaft befreit worden seien. Er rief die Menschen auf, die geretteten Frauen mit Liebe, Wärme und Gebet zu umgeben. „Denn die Fakten über die Gewalt gegen Frauen in russischer Gefangenschaft, die sie erzählen, brechen uns das Herz und lassen uns das Blut in den Adern gefrieren.“

(vatican news/kap – mg)

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19. Oktober 2022, 10:18