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Überall auf der Welt wird für Menschenrechte im Iran demonstriert (hier ein Bild aus der Schweiz) Überall auf der Welt wird für Menschenrechte im Iran demonstriert (hier ein Bild aus der Schweiz) 

Iran: Weitere Studentin stirbt durch Polizeigewalt

In Teheran ist mit der Kurdin Nasrin Ghadri eine weitere junge Frau durch Polizeigewalt zur Unterdrückung von regimekritischen Demonstrationen ums Leben gekomen. Nach 50 Tagen sind schätzungsweise 200 Opfer unter den Demonstranten zu beklagen. Nach Angaben der in Norwegen ansässigen kurdischen Menschenrechtsgruppe Hengaw eröffneten Sicherheitskräfte in der Stadt Marivan das Feuer und verletzten 35 Menschen.

Auch unter Lebensgefahr brechen die Demonstrationen gegen das Regime nicht ab. Die 35-jährige Doktorandin Nasrin Ghadri, die in Teheran Philosophie studierte, starb am Samstag, nachdem sie während der Demonstrationen am Freitag von Sicherheitskräften mit einem Schlagstock auf den Kopf geschlagen worden war. Eine neue Episode der Gewalt, die an die Umstände erinnert, unter denen bereits die 22-jährige Mahsa Amini, ebenfalls Kurdin, ums Leben gekommen ist.

Versuch der Vertuschung

Nasrin Ghadri war nach den Schlägen auf den Kopf bei einer Demonstration am Freitag in Teheran ins Koma gefallen, am Samstag wurde ihr Tod gemeldet. An diesem Sonntag wollten zahlreiche Menschen in ihrer Heimatstadt Marivan im iranischen Kurdistan mit einem Marsch der getöteten Studentin gedenken. Der Regierung werfen sie vor, die Beerdigung der jungen Frau in aller Eile erzwungen zu haben, ebenso, dass der Vater gezwungen wurde, zu verkünden, dass seine Tochter an einer „Krankheit“ oder „Vergiftung“ gestorben sei - eine Version, die derjenigen ähnelt, die von den Behörden im Fall von Mahsa verwendet wurde. Doch erneut griffen die Sicherheitskräfte hart durch und schossen scharf, wobei sie mindestens 35 Menschen verletzten, wie die Nachrichtenagentur Afp unter Berufung auf die in Norwegen ansässigen NGO Iran Human Rights (IHR) berichtet.

Protest in Teheran Ende Oktober
Protest in Teheran Ende Oktober

Iranische Parlamentarier fordern ein Gesetz zur Vergeltung

Die überwältigende Mehrheit der 290 Abgeordneten des iranischen Parlaments forderte unterdessen, dass ein Gesetz der Vergeltung gegen die „Feinde Gottes“ angewandt werden müsse - womit sie sich auf die Urheber der „Unruhen“ bezogen, die nach Angaben einer außerhalb der Islamischen Republik ansässigen Nicht-Regierungs-Organisation mittlerweile fast 200 Todesopfer gefordert haben.

Unterdessen gehen die Verhaftungen weiter: Nach Berichten der iranischen Revolutionsgarden wurden drei Teams, die der von Teheran als terroristisch eingestuften Mojahedin-e-Khalq-Organisation (MKO) angehören, festgenommen.

In einer von Fars zitierten Erklärung heißt es, dass die Mitglieder der Gruppen Sabotage- und Terroranschläge in den Provinzen Khuzestan, Fars und Isfahan verüben und „Aufständische“ anlocken wollten, um Staats-, Sicherheits- und Polizeizentren anzugreifen, öffentliches Eigentum zu zerstören und Menschen zu töten. In sozialen Netzwerken veröffentlichte Bilder zeigen, wie Demonstranten Steine auf offizielle Gebäude werfen und die Flagge der Islamischen Republik verbrennen. Die Universitäten sind zu einem der wichtigsten Zentren des Protests geworden. Nach Angaben von „Iran Human Rights“ veranstalteten Studenten der Teheraner Sharif-Universität am Sonntag Sitzstreiks zur Unterstützung anderer verhafteter Studenten.

(vatican news/afp - cs)

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07. November 2022, 11:23