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Papst Franziskus hat in diesen Tagen mehrfach die Gewalt gegen Frauen angeklagt; am Freitag wurde der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen Papst Franziskus hat in diesen Tagen mehrfach die Gewalt gegen Frauen angeklagt; am Freitag wurde der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen 

Papst klagt sexualisierte Kriegsgewalt an

Ob im Ukraine-Krieg, in Südsudan, Myanmar oder Ruanda: sexuelle Gewalt gegen Frauen wird und wurde immer wieder systematisch in Konflikten eingesetzt. Das Phänomen hat Franziskus an diesem Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz angeklagt.

Gewalt gegen Frauen sei eine „allgemeine und überall verbreitete Realität“ und werde auch als „Kriegswaffe“ eingesetzt, so der Papst. Der Papst lenkte dann den Blick auf die Ukraine und erbat erneut Frieden für dieses „gemarterte Volk“: „Werden wir nicht müde, Nein zu sagen zum Krieg, zur Gewalt, möge es Dialog geben, möge es Frieden geben", so Franziskus.

Papstgruss an Solidaritätsmarsch

Beim Angelus würdigte der Papst im Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen einen Solidaritätsmarsch, der für die Opfer von Kriegsvergewaltigungen in Rom stattfand. Organisiert wurde der Marsch von der britischen Botschaft beim Heiligen Stuhl, der Weltunion katholischer Frauenorganisationen (WUCWO) und dem Sportteam des Vatikans „Athletica Vaticana“. Sie wollten mit dem „Walk for Rome“, der zum Angelus-Gebet des Papstes auf den Petersplatz mündete, auf die systematische Anwendung sexueller Gewalt als Kriegswaffe in Konflikten auf der ganzen Welt aufmerksam machen.

„Gewalt gegen Frauen ist eine allgemeine und überall verbreitete Realität und wird auch als Kriegswaffe eingesetzt.“

Verstärkte Maßnahmen

Im Laufe seiner Stationen als Diplomat in Myanmar, Südsudan und auf den Salomonen habe er „erschütternde persönliche Geschichten von Überlebenden gehört“ und „verheerenden Auswirkungen auf die Opfer, ihre Familien und ganze Gemeinden gesehen“, so der britische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Christopher Trott. Auch im Ukraine-Krieg werde sexuelle Gewalt als Kriegswaffe von den Besatzungskräften eingesetzt. „Das ist völlig inakzeptabel. Frauen und Mädchen müssen in jeder Situation geschützt werden, vor allem aber in Konfliktgebieten.“

Der Solidaritätsmarsch sei eine wichtige Gelegenheit, um das Bewusstsein für das Thema zu schärfen und einen Aufruf zu verstärkten globalen Maßnahmen zu lancieren, so der Botschafter weiter, der auf Initiativen seines Heimatlandes zum Thema verwies. In London richtet die britische Regierung vom 28.-29. November eine internationale Konferenz aus, die Prävention, Gerechtigkeit und Opferschutz fördern will. Bereits 2014 hatte Großbritannien einen „Global World Summit“ zum Thema veranstaltet.

Für den Solidaritätsmarsch in Rom war neben Botschafter Trott und weiteren Mitgliedern des Diplomatischen Korps beim Heiligen Stuhl eine Teilnahme der Präsidentin der Weltunion katholischer Frauenorganisationen (WUCWO), Maria Lía Zervino, und des Präsidenten von Athletica Vaticana, Giampaolo Mattei, angekündigt. Auch Vertreter katholischer Netzwerke, NGOs und der Britische Gemeinschaft in Rom nähmen teil.

Aufruf des Papstes bereits am Freitag

Der Marsch startete laut Ankündigung um 10.00 Uhr an der Piazza San Bartolomeo an der Tiberinsel und führte an der Uferpromenade bis zum Petersplatz, wo die Demonstranten am Angelus-Gebet des Papstes teilnahmen. Nebst seinem Aufruf gegen Gewalt an Frauen von diesem Sonntag hatte Franziskus bereits anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen mehr Schutz und Solidarität für die Opfer angemahnt. 

Audio: Was der Papst beim Angelus über Gewalt gegen Frauen sagte

(vatican news – pr)

 

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27. November 2022, 11:31