Nahost: Jordaniens König warnt vor Gewalt in Jerusalem
Ohne einen unabhängigen palästinensischen Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt werde es keine Sicherheit und Stabilität in der Region geben, sagte der Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, Nabil Abu Rudeineh, laut örtlichen Medien am Mittwochabend. In einem Interview des US-amerikanischen Senders CNN warnte König Abdullah II.: „Wenn wir Jerusalem weiterhin als Seifenkiste für die Politik benutzen, können die Dinge sehr, sehr schnell außer Kontrolle geraten. Es ist wichtig darauf hinzuwirken, dass es nicht zu einer weiteren Intifada kommt“, mahnte Abdullah II. Eine solche würde zu einem „völligen Zusammenbruch von Recht und Ordnung" führen, "von dem weder die Israelis noch die Palästinenser profitieren werden“.
Mit Blick auf die neue israelische Regierung sagte der Haschemit, Jordanien werde „mit jedem und jeder zusammenarbeiten, solange wir die Menschen zusammenbringen können“. Gleichzeitig habe Jordanien bestimmte rote Linien, die nicht überschritten werden dürften. „Wenn man mit uns in einen Konflikt geraten will, sind wir darauf vorbereitet“, so der König.
Hüter der christlichen und muslimischen Stätten in Jerusalem
Darüber hinaus betonte er erneut die Rolle Jordaniens als Hüter der christlichen und muslimischen heiligen Stätten in Jerusalem. Im Hinblick auf Jordanien würdigte Abdullah II. die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen. Jordanien sei stolz auf sein christliches Erbe.
Die seit 2.000 Jahren existierenden christliche Gemeinden Jordaniens und Jerusalems seien die ältesten arabisch-christlichen Gemeinden der Welt. „In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass sie als Gemeinschaft unter Druck geraten sind, so dass ihre Zahl zurückgeht, was, wie ich glaube, für uns alle ein Alarmsignal ist“, so der König. „Wenn wir keine Christen mehr in der Region haben, ist das eine Katastrophe für uns alle. Sie sind Teil unserer Vergangenheit, sie sind Teil unserer Gegenwart, und sie müssen Teil unserer Zukunft sein.“
Der Koalitionsvertrag der neuen israelischen Regierung, deren Vereidigung für Donnerstag geplant ist, betont laut israelischen Medienberichten das „natürliche Recht“ des jüdischen Volkes auf das Land Israel. In den grundlegenden Leitlinien der Regierung Netanjahu heißt es demnach weiter, dass das jüdische Volk „ein exklusives und unbestreitbares Recht auf alle Teile des Landes Israel“ habe. Die Regierung werde „die Besiedlung in allen Teilen des Landes Israel fördern und ausbauen - in Galiläa, in der Negevwüste, auf dem Golan, in Judäa und Samaria“. Der Status quo in Fragen der Religion und des Staates werde beibehalten.
(kna/cnn – mg)
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