An der Corniche in Katars Hauptstadt Doha An der Corniche in Katars Hauptstadt Doha 

Naher Osten: Schwierige Lage für Christen

Zum Tag der Menschenrechte erinnert die von Göttingen aus opierierende „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) an das Schicksal christlicher Konvertiten in islamisch geprägten Ländern.

„Das Emirat Katar, Gastgeber der Fußball-WM in der Adventszeit, finanziert und unterstützt radikal-islamistische, sunnitischen Gruppen“, so der Verband in einer Erklärung. „Diese unterdrücken, vertreiben oder ermorden überall im Nahen Osten christliche Gläubige und Angehörige anderer religiöser Minderheiten.“

Zweifelhafte Finanzierungen

 

Während des Kalten Krieges sei Saudi-Arabien der wichtigste Geldgeber bewaffneter islamistischer Gruppen, Organisationen und Parteien gewesen. Diese Rolle habe nun Katar übernommen.

„Die Erfahrungen in Afghanistan haben gezeigt, wie verfehlt die Unterstützung radikaler Islamisten durch westliche Regierungen war“, so die GfbV. „Denn sie lehnen Glaubensfreiheit, Meinungsfreiheit und Frauenrechte strikt ab.“ Opfer dieser Politik seien vor allem christliche und andere religiöse Minderheiten, sowie unter der Mehrheitsgesellschaft insbesondere Frauen. Durch die aktuellen geopolitischen Konflikte mit Russland und China erführen „islamistische Staaten“ wie Katar eine Aufwertung.

Verfolgungen im Iran

„Demokratie, Menschen- und Minderheitenrechte bleiben auf der Strecke“

„Westliche Regierungen sind offenbar bereit, die Unterstützung der Taliban in Afghanistan oder der Muslimbrüder in Syrien zu akzeptieren.“ Demokratie, Menschen- und Minderheitenrechte blieben dabei auf der Strecke – wie auch die Glaubensfreiheit und das Recht der Muslime, ihren Glauben zu wechseln.

Konvertierte seien auch 2022 Opfer sunnitischer und schiitischer Islamisten geworden. Im Iran, wo viele junge Menschen „auch wegen der Politik des islamistischen Regimes eine religiöse Heimat im Christentum oder im altiranischen Zoroastrismus suchen“, würden Konvertierte massiv verfolgt. „Ihre Gottesdienste, die meist in Privaträumen stattfinden, werden gestürmt und die Teilnehmer verhaftet.“

Im Iran soll es viele sogenannte Hauskirchen geben, die nicht selten von Frauen geleitet werden. Die genaue Zahl der Hauskirchen ist unbekannt. Schätzungen zufolge gibt es mindestens 700.000 konvertierte Christen im Iran, die ihren Glauben meist im Untergrund praktizieren.

(pm – sk)
 

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07. Dezember 2022, 11:40