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Südsudan: Bischof ruft Milizen vor Papstreise zum Frieden auf

Sechs Wochen vor der geplanten Reise des Papstes in den Kongo und in den Südsudan zeichnet der vatikanische Missions-Nachrichtendienst Fides ein ernstes Bild von der Lage im Südsudan. Die Rede ist von 166 Toten und bis zu 50.000 Vertriebenen, seit im August die Kämpfe zwischen rivalisierenden Milizen wieder aufgeflammt sind.

Ausführlich zitiert das Organ der vatikanischen Missions-Behörde in diesem Zusammenhang einen Friedensaufruf des Bischofs von Malakal, Stephen Nyodho. Er erinnerte jüngst in einer Radioansprache an die Kämpfer der verfeindeten Milizen daran, dass sie noch vor einigen Jahren mit vereinten Kräften für die Befreiung ihres Landes vom Nachbarland Sudan kämpften.

Nyodho appellierte an die kämpfenden Gruppen, die Kampfhandlungen einzustellen. „Ihr seid alle Brüder und Schwestern", heißt es in seinem Aufruf.

Von 1983 bis 2005 hatte die „Sudanesische Volksbefreiungsarmee" (SPLA) einen Unabhängigkeitskrieg gegen den islamisch dominierten Norden des Sudans geführt und zunächst eine Autonomie sowie im Jahr 2011 eine komplette Unabhängigkeit für den Südsudan durchgesetzt. Im neuen, überwiegend von Christen bewohnten Staat Südsudan kam es ab 2013 wiederum zu einem internen Bürgerkrieg um die Macht, der mit Unterbrechungen bis in die Gegenwart andauert.

In diesem Bürgerkrieg sind Präsident Salva Kiir Mayardit und Ex-Vizepräsident Riek Machar die wichtigsten Gegenspieler. Aber auch andere mischen mit im bewaffneten Kampf um die Macht, der sich laut dem Bericht von Fides vor allem auf die nordöstlichen Provinzen Upper Nile und Jonglei konzentriert.

Papst Anfang Februar 2023 im Südsudan erwartet

Papst Franziskus will nach mehreren Verschiebungen seiner Reisepläne Anfang Februar 2023 den jüngsten Staat Afrikas besuchen. Zuletzt hatte er am 11. Dezember die Kriegsparteien zu einer nationalen Versöhnung und zur Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung aufgerufen.

Bei seiner Reise wird der Papst sich voraussichtlich auf die Hauptstadt Juba im Süden des Landes konzentrieren. Sie war vor allem im Jahr 2016 in der ersten Phase des Bürgerkriegs heftig umkämpft. Gemeinsam mit Anglikanerprimas Justin Welby und dem Moderator der presbyterianischen Kirche Schottlands, Iain Greenshields, soll Franziskus unter anderem am 4. Februar in Juba mit südsudanesischen Binnenflüchtlingen zusammentreffen sowie abends ein ökumenisches Gebet halten.

(kap/fides – gs)

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22. Dezember 2022, 09:59