Burkina Faso: Auf der Flucht
Nach Aussagen einiger Vertriebener seien bewaffnete Männer am Morgen des 3. Januar zum Dorf-Imam gekommen und teilten ihm mit, dass sie der Bevölkerung vierundzwanzig Stunden Zeit geben würden, um das Dorf zu verlassen.
Die Dschihadisten der Jama'at Nasr al-Islam wal Muslimin (JNIM) operieren in dem Gebiet, aber es gibt auch Selbstverteidigungsgruppen, die sich den Dschihadisten entgegenstellen und die nach Angaben der örtlichen NGO „Collectif contre l'Impunité et la Stigmatisation des Communautés“ (CISC) selbst schwerer Gewalt gegen die lokale Bevölkerung beschuldigt würden.
Der CISC beschuldigt insbesondere die „Volontaires pour la défense de la patrie“ (VDP) im Zusammenhang mit dem Massaker an mindestens 28 Zivilisten, die in der Nacht von Freitag, dem 30. Dezember, auf Samstag, den 31. Dezember, als „Vergeltungsmaßnahme“ nach einem „terroristischen“ Anschlag in der Stadt Nouna getötet wurden.
Die Rekrutierungskampagne für 50.000 Freiwillige der VDP-Gruppe, die im Oktober 2022 von den Behörden nach dem Staatsstreich vom 30. September 2022 gestartet wurde, endete am 18. November mit 90.000 angenommenen Bewerbungen. Nach einer zweiwöchigen Ausbildung seien die Freiwilligen dann in die Unterstützungsgruppen der regulären Streitkräfte integriert worden. Ein Verfahren, das bei unabhängigen Experten Fragen nach dem Grad der Zuverlässigkeit dieser Milizionäre und ihrer Achtung der Menschenrechte aufwirft, wie der vatikanische Fidesdienst an diesem Samstag schreibt.
(fides – mg)
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