Indien: Christen fordern mehr Schutz für Minderheiten
In dem zentralindischen Bundesstaat hatte es im Dezember zahlreiche Übergriffe auf Christen gegeben. Mehr als 1.000 Menschen sollen dabei vertrieben und viele verletzt worden sein; zudem gab es Vandalismus am Eigentum von Christen. Daher haben stammesangehörige Christen im benachbarten Bundesstaat Jharkhand Indiens Präsidenten Narendra Modi mit einer Demonstration aufgerufen, sofort in Chhattisgarh einzugreifen, um sicherzustellen, dass die Schuldigen verhaftet und nach dem Gesetz bestraft würden.
Verschiedene Konfessionen protestieren gemeinsam
Laut den Aktivisten hat die Gewalt gegen Christen durch Hindu-Nationalisten in den letzten Jahren landesweit zugenommen. Sowohl Regierung als auch Opposition hätten es versäumt, Minderheiten und ihr Recht auf Religionsfreiheit zu schützen.
Gewalt gegen in Christen in Chhattisgarh
Lokale Medien hatten aus Chhattisgarh berichtetet, zwischen dem 9. und 18. Dezember hätten Hindus in den Distrikten Narayanpur und Kondagaon 33 Dörfer überfallen. Eine Kommission aus christlichen und säkularen Menschenrechtsorganisationen hatte die Vorfälle zwischen dem 22. und dem 25. Dezember untersucht.
Bei einer Pressekonferenz in Neu-Delhi sprach der Leiter des Zentrums für Gesellschafts- und Säkularismusstudien (Mumbai), Irfan Engineer, in diesem Zusammenhang von einer organisierten Kampagne, um Christen gewaltsam zum Hinduismus zu bekehren: „Die Vertriebenen wurden bedroht, ihren christlichen Glauben zu verleugnen und zur Hindu-Religion zu konvertieren. Andernfalls müssten sie ihr Dorf verlassen oder hätten mit schlimmen Konsequenzen, sogar dem Tod, zu rechnen.“ Viele der Christen seien mit Bambusrohren, Reifen, Stangen und anderen Gegenständen geschlagen worden.
Der Bundesstaat Chhattisgarh verzeichnete bereits 2021 die zweithöchste Zahl dokumentierter Angriffe auf Christen landesweit. Auf dem Weltverfolgungsindex des Hilfswerks Open Doors belegt Indien den 10. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
72,5 Prozent der 1,38 Milliarden Einwohner Indiens sind Hindus, 14,5 Prozent Muslime, 4,9 Prozent Christen und 1,8 Prozent Sikhs.
(ucanews/idea - sst)
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