Mali: Gebet und Musik verboten
„Es ist jetzt verboten, in Kirchen Glocken zu läuten, Musikinstrumente zu spielen und zu beten“, berichtete der Bischof von Mopti im Zentrum Malis dem Fides-Dienst. „Noch beunruhigender ist, dass die Dschihadisten von den Christen verlangen, die muslimische Religion zu praktizieren“, so Tiama. „Wir beten weiterhin für unsere Brüder und hoffen, dass die Vermittlungsbemühungen erfolgreich sein werden“, so Bischof Tiama weiter. „Unser Ziel ist es, dass die Gläubigen in ihrer Region weiterhin in Frieden leben können.“
Große Landesteile in Hand von Dschihadisten
Große Teile Malis stehen heute unter dem Einfluss bewaffneter Extremisten, darunter der Gruppe zur Unterstützung des Islam und der Muslime (Gsim). Letztere ist für Angriffe auf Soldaten, UN-Soldaten und Zivilisten sowie für Entführungen von Ausländern und Einwohnern Malis verantwortlich, die der Zusammenarbeit mit den Behörden beschuldigt werden.
Die christliche Gemeinde Douna ist einer der Orte, an denen das Al-Qaida- und Daesh-Netzwerk versucht, Fuß zu fassen. In der Region Mopti wurden bei Zusammenstößen mit Dschihadisten zuletzt vierzehn malische Soldaten getötet und elf verwundet. Die malische Armee behauptet ihrerseits, „31 Terroristen“ ausgeschaltet zu haben.
Politik hat Lage nicht im Griff
Zehn Jahre nach der französischen Intervention ist Mali nach wie vor ein instabiles Land. Der Präsident der Putschregierung, Oberst Assimi Goita, scheint nicht in der Lage zu sein, die Krise zu bewältigen. In der gesamten Region hat sich zuletzt eine Welle des islamischen Extremismus ausgebreitet. Nach Sahelländern wie Mali, Niger und Burkina stehen nun auch Küstenländer wie Togo, Benin und die Elfenbeinküste im Fadenkreuz.
(fides/avvenire – pr)
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