Eine Frau in Nigeria bei einer improvisierten Kochstelle auf der Straße (Archivbild 2021) Eine Frau in Nigeria bei einer improvisierten Kochstelle auf der Straße (Archivbild 2021) 

Nigeria: Laut Unicef 25 Millionen Menschen von Hunger bedroht

Das geht aus einer von der Regierung geleiteten und von den Vereinten Nationen unterstützten Analyse der Lebensmittel- und Ernährungslage im Land hervor. Demnach sind fast 25 Millionen Nigerianer in der Dürrezeit zwischen Juni und August 2023 von Ernährungsunsicherheit bedroht, wenn nicht umgehend gehandelt werde.

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, äußerte sich angesichts der Lage in einer Pressemitteilung vom Montag (Ortszeit) sehr besorgt: „Ich habe Zentren zur Ernährungshilfe besucht, die voll mit Kindern sind, die um ihr Überleben kämpfen. Wir müssen jetzt handeln, um sicherzustellen, dass sie und andere die lebensrettende Unterstützung erhalten, die sie brauchen", erklärte Matthias Schmale, Unicef-Koordinator für humanitäre Hilfe in Nigeria. 

Kinder besonders betroffen

Kinder sind laut Unicef von der Ernährungsunsicherheit am stärksten betroffen. Ungefähr sechs der 17 Millionen Nigerianer, deren Ernährung bereits jetzt unsicher ist, sind demach Kinder unter fünf Jahren. Die akute Unterernährung sorge für ein hohes Sterberisiko der Kinder. Wenn nicht umgehend gehandelt werde, erhöhe sich die Zahl der gefährdeten Kinder weiter, mahnt Unicef:

„Bedürftige Familien im ganzen Land brauchen heute Hilfe, nicht erst morgen“

„Die Vereinten Nationen rufen die nigerianische Regierung, die Gebergemeinschaft sowie öffentliche und private Akteure dazu auf, dringend Ressourcen bereitzustellen und Maßnahmen zu ergreifen, um Leben zu retten und eine potenziell katastrophale Ernährungssituation zu verhindern. Bedürftige Familien im ganzen Land brauchen heute Hilfe, nicht erst morgen."

UN und Partner schon aktiv

Unicef ist laut eigener Aussage bereits aktiv und investiert in Zusammenarbeit mit der Regierung und Partnern wie Ärzte ohne Grenzen und weiteren Organisationen in präventive Ernährungsmaßnahmen und sorgt dafür, dass gefährdete Kinder Zugang zu lebensrettenden Ernährungsdiensten haben. Im Jahr 2022 konnte das UN-Kinderhilfswerk laut eigenen Angaben mit seinen Partnern rund 650.000 Kinder in den sechs Bundesstaaten Nigerias mit lebensrettenden Ernährungsmaßnahmen erreichen.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO, und Partner unterstützten zudem die Regierung Nigerias bei der Wiederherstellung der Lebensgrundlagen in den Regionen im Nordosten und Nordwesten. Etwa durch Viehzucht, Ackerbau, Kleinstgärtnerei in Heimarbeit, die Entwicklung von Wertschöpfungsketten und Aquakultur.

(pm - sst)

 

 

 

 

 

 

 

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17. Januar 2023, 12:06