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Vertriebene im Kongo Vertriebene im Kongo 

Kongo: Tausende Kinder ohne ein Zuhause

Berichten zufolge sind nach einer weiteren Eskalation des Konflikts in der Provinz Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo mehr als 122.000 Menschen innerhalb eines Tages aus ihren Häusern geflohen. Darunter seien Tausende von Mädchen und Jungen Opfer von Missbrauch, schlägt an diesem Donnerstag die Kinderschutzorganisation Save the Children Alarm.

„Bewaffnete Zusammenstöße zwischen der bewaffneten Gruppe M23 und der FARDC (Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo, Anm. d. Red.) in Gebieten um Kitshanga, etwa 60 Kilometer westlich von Goma, führten vergangene Woche zu Massenvertreibungen, deren Zahl mit der Fortsetzung des Konflikts weiter zunehmen wird“, teilte Save the Children mit.

Das Kinderhilfswerk unterstreicht, dass „schätzungsweise über die Hälfte“ der Vertriebenen, die aus Kitshanga fliehen, Kinder seien. Save the Children betont auch, die Situation sei „sehr besorgniserregend, weil diese Minderjährigen anfällig für Missbrauch sind“. Die jüngste Eskalation der Gewalt habe sich just ereignet, „als Papst Franziskus in der Demokratischen Republik Kongo ankam, um eine Botschaft des Friedens und der Versöhnung in ein vom Konflikt erschüttertes Land zu bringen“.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo seien Menschen in einer alarmierenden Welle von Angriffen auf Zivilisten getötet und aus ihren Häusern vertrieben worden. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in den letzten sechs Wochen allein in Ituri mehr als 200 Zivilisten von bewaffneten Gruppen getötet, 2.000 Häuser zerstört und 80 Schulen geschlossen oder abgerissen. Auch Gesundheitseinrichtungen seien geplündert worden, was den Zugang zur Gesundheitsversorgung zunehmend erschwere, fügt Save the Children hinzu.

Angriffe auf Zivilisten

„Die gewalttätigen Zusammenstöße und Angriffe auf Zivilisten, einschließlich Kinder, müssen aufhören“, sagte Amavi Akpamagbo, Landesdirektor von Save the Children in der Demokratischen Republik Kongo. „Wir sind Zeugen einer erheblichen Eskalation des Konflikts zwischen der bewaffneten Gruppe M23 und der FARDC, die weiterhin zu massiven Vertreibungen der Bevölkerung führt. Wir sehen auch bösartige Angriffe anderer bewaffneter Gruppen, bei denen Zivilisten, einschließlich Kinder, auf äußerst gewalttätige Weise getötet und verstümmelt werden. Diese Angriffe auf Zivilisten müssen untersucht werden und die Verantwortlichen müssen für die Vergewaltigungen und Tötungen von Kindern und anderen Zivilisten zur Rechenschaft gezogen werden“, fügte Akpamagbo hinzu.

5,5 Millionen Vertriebene

In der Demokratischen Republik Kongo, einem Land mit rund 95 Millionen Einwohnern, leben nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen etwa 5,5 Millionen Vertriebene. Einige schlafen im Freien, während andere in überfüllten Lagern und Siedlungen zu finden sind - oft ohne grundlegende sanitäre Einrichtungen - was zu Ausbrüchen von durch Wasser übertragenen Krankheiten wie Cholera führt.

Letzten Monat berichtete Save the Children, dass Cholera-Fälle in Nyirangongo, der Region, die die meisten Menschen beherbergt, die durch die jüngste Eskalation des Konflikts vertrieben wurden, stark ansteigen, wobei Kinder fast vier von fünf Fällen ausmachen.

„Die humanitäre Lage in der Demokratischen Republik Kongo ist schrecklich“, kritisierte Akpamagbo: „Die meisten Vertriebenen befinden sich in prekären Verhältnissen. Sie leben in Schulen und Stadien und andere werden von Familien beherbergt, wo sie weder Trinkwasser noch Essen haben. Vertriebene Kinder sind gefährdet. Unbegleitete oder verlassene Minderjährige ohne Familienangehörige sind einem größeren Missbrauchsrisiko ausgesetzt“.

(sir/vatican news – mg)

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02. Februar 2023, 13:57