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Ein Aktivist gegen die Ölförderung im ecuadorianischen Amazonasgebiet steht in der Nähe eines Bohrturms (Archivbild) Ein Aktivist gegen die Ölförderung im ecuadorianischen Amazonasgebiet steht in der Nähe eines Bohrturms (Archivbild)  (AFP or licensors)

Ecuador: Leitendes Mitglied von Indigenenvereinigung getötet

Die Konföderation indigener Nationen des Amazonasgebietes Ecuadors (CONFENIAE) hat in einem Twitter-Statement bekanntgegeben, dass der Leiter ihrer internationalen Abteilung, Eduardo Mendúa, an diesem Samstag erschossen wurde. Demnach sei der Aktivist durch Schüsse aus nächster Nähe vor seinem Haus getötet worden, das in einem Gebiet liegt, in dem die Gemeinden wegen Erdölaktivitäten in Konflikt stehen.

Der Anführer der ethnischen Gruppe der Kofán „war eines der sichtbaren Gesichter des Widerstands im Dureno-Gebiet gegen den Konflikt, der durch die Anwesenheit von Ölfirmen ausgelöst wurde“, so der amazonische Zweig der Konföderation der indigenen Nationalitäten Ecuadors (CONAIE), weiter. Zu Beginn des Jahres sei es „zu Konfrontationen und Angriffen mit Schusswaffen durch Arbeiter der ecuadorianischen Ölgesellschaft“ gegen die indigene Bevölkerung gekommen, hieß es in dem Statement. 

Mendúa war eines der zehn Mitglieder des Regierungsrates CONAIE, der für den Zeitraum 2021-2024 gewählt wurde, und zeichnete für die internationalen Beziehungen der Konföderation verantwortlich. Erst vor wenigen Tagen hatte der Ermordete an einer Sitzung des Erweiterten Rates der CONAIE in Quito teilgenommen, bei der die indigene Bewegung den Rücktritt von Präsident Guillermo Lasso wegen angeblicher „Regierungsunfähigkeit“ und wegen der Korruptionsskandale im Umfeld des Präsidenten gefordert hatte.

Wie der Präsident der Bewegung, Leonidas Iza, nach der Tat in einem Video erklärt hatte, fühle sich die indigene Bewegung „verwundbar und verletzlich“, da die Mitglieder des Regierungsrates der CONAIE „ständig von Menschen und Autos verfolgt“ würden.  Er forderte, dass für das Verbrechen „der Staat, die Regierung und die Ölfirmen“ die Verantwortung übernehmen müssten.

Diese Situation habe nun „Misstrauen und Ungewissheit“ in Bezug auf die Ermordung hervorgerufen und „Bestürzung in der gesamten indigenen Bewegung Ecuadors“ ausgelöst, so auch der amazonische Zweig CONFENIAE. Beileid zum Tod des Indigenenführers kam darüber hinaus vom Präsidenten der Republik Guillermo Lasso. „Dieses Verbrechen“, versicherte er, „wird nicht ungesühnt bleiben. Wir haben angeordnet, dass alle notwendigen Ermittlungen angestellt werden, um die Verantwortlichen zu finden und sie zur Rechenschaft zu ziehen.“

(ansa/efe - cs)

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27. Februar 2023, 09:42