Suche

Begräbniszeremonie für drei ermordete Sicherheitskräfte in Port-au-Prince Ende Januar 2023 Begräbniszeremonie für drei ermordete Sicherheitskräfte in Port-au-Prince Ende Januar 2023 

Haiti: Brutale Gewalt gegen Wehrlose und Helfer

Die Hoffnung auf eine bessere Situation in Haiti hat sich nicht erfüllt. Stattdessen kommen immer neue Nachrichten von Gewalt und Kriminalität aus dem Inselstaat, der immer noch unter den Folgen des verheerenden Erdbebens von August 2021 leidet.

„Wir hatten gehofft, dass sich die Situation verbessern würde, stattdessen ist nach einer Pause an Weihnachten alles wieder explodiert“, sagt Pater Antonio Menegòn, Kamillianermissionar (MI) gegenüber der Agentur Fides. Der Priester bezieht sich auf die kürzliche Entführung des Claretiner-Missionars Pater Antoine Macaire Christian Noah. Dieser war am 7. Februar auf dem Weg zu seiner Gemeinde in Kazal, als er von einer Bande von Kriminellen entführt wurde. Diese hatte anschließend ein Lösegeld von der örtlichen Kirche gefordert.

„Zu den jüngsten Ereignissen, die von unseren Mitbrüdern der Kamillianer in Haiti berichtet wurden“, so Pater Menegòn weiter, „kam es letzte Woche zu einem gewaltsamen Angriff auf ein Institut brasilianischer Nonnen in Port au Prince. Die Banditen nahmen alles mit und gingen mit Gewalt gegen die Nonnen vor.“

Bestechung für Hilfslieferungen

Nicht nur Gewalt und Verwüstung halten seit Jahren auf der Insel an. Korruption und Machtmissbrauch haben ebenfalls ein sehr hohes Niveau erreicht und richten sich gegen Organisationen, die sich für die Versorgung der erschöpften Bevölkerung einsetzen.

„Um einen unserer Hilfsgütertransporter von Port-au-Prince nach Jeremie zu bringen, einer abgelegenen Stadt, die bereits durch das Erdbeben vom 14. August 2021 verwüstet wurde und in der die Bevölkerung wirklich nichts hat, mussten wir in letzter Zeit die verschiedenen kriminellen Banden für jede Strecke bezahlen, die wir zurücklegten, um unser Ziel zu erreichen. Pater Massimo Miraglio, der einzige italienische Kamillianer in Haiti, reist regelmäßig in diese Bergregionen. Er versucht, der Bevölkerung ein Mindestmaß an Unterstützung zu bieten, er ist Priester, er baut eine Schule, er wird eine Klinik und eine kleine Kapelle errichten. Zusammen mit seiner Gruppe legen sie stundenlang unwegsame Straßen zurück, um Schulbänke und andere lebensnotwendige Dinge auf Maultieren in die abgelegensten Gebiete in den Bergen von Jeremie zu transportieren.“

Im vergangenen Jahr hätten seine Mitbrüder in Jeremie immer wieder zerstörte Dörfer vorgefunden, die völlig isoliert waren. Daraufhin hätten sie Feldapotheken und mobile Kliniken in dieser abgelegenen und schwer zugänglichen Gegend organisiert.

(fides - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

12. Februar 2023, 14:21