Maghreb/Sahelzone: Mehr dschihadistische Anschläge
Das berichtet der vatikanische Pressedienst Fides. In Burkina Faso wurden demnach 60 Anschläge verzeichnet, gefolgt von Mali mit 36, Niger mit 14 und Kamerun mit 11 Anschlägen. Besonders besorgniserregend sei, dass auch die Anrainerstaaten des Golfs von Guinea, Benin und Togo, betroffen sind.
In der Sahelzone konkurrieren besonders zwei dschihadistische Gruppierungen um die Macht: Der Islamische Staat in der Sahelzone (EIS) und die mit Al-Qaida verbundene Islamische und Muslimische Unterstützungsgruppe „Jamāʿat nuṣrat al-islām wal-muslimīn“ (JNIM). Beide wollen die Kontrolle über die Gebiete zwischen Mali, Niger und Burkina Faso erlangen, wo Karawanenrouten verlaufen und heute sowohl legaler wie illegaler Handel verläuft.
Die durch die Gewalt dieser bewaffneten Gruppen verursachte Instabilität hat in den betroffenen Gebieten zu Fluchtbewegung unter der Bevölkerung geführt, wobei die Binnenvertreiben zum Überleben auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind. Allein in Burkina Faso werden nach Angaben des Welternährungsprogramm (WFP) fast 3,5 Millionen Menschen in den kommenden Monaten Nahrungsmittelsoforthilfe benötigen.
„Die zunehmenden Spannungen zwischen den beiden Gruppen fallen mit dem Abzug der Armeen Frankreichs und anderer europäischer Länder aus Mali und Burkina Faso und der daraus resultierenden Zunahme der terroristischen Gewalt in beiden Ländern zusammen, deren Armeen sich bisher nicht in der Lage gezeigt haben, den dschihadistischen Terrorismus zu bekämpfen", so die Internationale Beobachtungsstelle für Terrorismusforschung.
Abzug französischer Truppen
Frankreich hatte diesen Januar einem Abzug seiner Truppen aus Burkina Faso zugestimmt. Rund 400 Spezialkräfte waren laut Medienberichten in dem westafrikanischen Land im Einsatz; bis Ende Februar sollen sie das Land verlassen. Die Truppen unterstützen bisher burkinische Soldaten bei der Bekämpfung eines islamistischen Aufstands, der sich in den letzten zehn Jahren von Mali aus über die Sahelzone ausgebreitet hat. Bereits im August 2022 hatte Frankreich seine Soldaten aus dem Nachbarland Mali abgezogen und seinen Militäreinsatz offiziell beendet.
(fides/diverse - sst)
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