Ukraine: Griechisch-katholische Kirche ändert liturgischen Kalender
Mario Galgano und Taras Kotsur - Vatikanstadt
Ab dem 1. September 2023, dem Beginn des neuen liturgischen Jahres in byzantinischer Tradition, wird die ukrainisch griechisch-katholische Kirche den Gregorianischen Kalender für die Feier der Hochfeste wie Weihnachten, Epiphanie und das Gedenken an Heilige verwenden. Die Berechnung des Osterdatums und der damit zusammenhängenden Feste nach dem Julianischen Kalender wird hingegen beibehalten. Das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, gab am Montag in der Sendung „TV Zhyve“ die Beschlüsse der Synode der griechisch-katholischen Bischöfe in der Ukraine bekannt, die am 1. und 2. Februar stattfand. Die Entscheidung betrifft vor allem ukrainisches Gebiet.
Eine Reform, die von der Mehrheit der Gläubigen unterstützt wird
Gemeinden und Pfarreien, die sich für einen solchen Schritt noch nicht bereit fühlen, könnten mit Erlaubnis des zuständigen Eparchialbischofs den Übergang bis spätestens zum Jahr 2025 verschieben. Bei der Erläuterung der Gründe für diese Entscheidung sagte Schewtschuk, dass die Frage des Kalenders schon in der jüngsten Vergangenheit zu Spaltungen geführt habe. Im Laufe des letzten Jahres sei diese Entscheidung bei den Ukrainern jedoch allmählich gereift: Heute, so erläuterte er, „will die Mehrheit unserer Gläubigen diese Reform“. Neunzig Prozent der Gläubigen würden dieses Vorhaben unterstützen.
Gespräche über ein gemeinsames Datum für Ostern gehen weiter
Ostern wird weiterhin gemeinsam mit den Orthodoxen gefeiert, in der Hoffnung auf ein positives Ergebnis der Gespräche auf höchster Kirchenebene anlässlich des 1.700-jährigen Jubiläums des Konzils von Nizäa, das im Jahr 2025 stattfindet. Ziel ist, ein gemeinsames Datum zu finden, an dem alle Christen gemeinsam das wichtigste Fest des Kirchenjahres feiern können. Ein Teil der orthodoxen Kirchen feiern Ostern nach wie vor nach dem julianischen Kalender, das heißt der Frühlingsbeginn am 21. März wird 13 Tage später als im gregorianischen Kalender gefeiert und somit verschiebt sich Ostern um denselben Zeitraum. Im Laufe der Zeit gab es immer wieder Versuche, einen gemeinsamen Termin für Ostern zu finden. Das war aber sehr schwierig und ist bis heute noch nicht gelungen.
(vatican news)
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