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Das Opernhaus in Syndey, Australien (Symbolbild) Das Opernhaus in Syndey, Australien (Symbolbild) 

Bischof in Australien: Keine Angst vor Geschlechtervielfalt

Der Bischof von Sandhurst in Australien, Shane Anthony Mackinlay, ermutigt zu einem offeneren Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt in der Kirche. „Wir müssen auf eine Art handeln, die die Menschen unterstützt. Dabei dürfen wir keine Angst haben, dass wir damit die Lehre untergraben", sagte er im Interview des deutschen Portals katholisch.de vom Sonntag.

Beides schließe einander nicht aus. „Dass es queere Menschen gibt, ist eine Realität in unserer Kirche. Sprechen wir darüber", appellierte Mackinlay. „Es geht um die Achtung und die Fürsorge, die wir jedem Menschen erweisen", erklärte der Bischof, der einer der internationalen Beobachter des Reformprozesses Synodaler Weg war. Am Wochenende war die letzte beschlussfassende Vollversammlung in Frankfurt zu Ende gegangen.

Menschen erlebten ihr eigenes Geschlecht auf unterschiedliche Weise; und wer in diesem Zusammenhang Schwierigkeiten habe, für den solle es Unterstützung geben. „Das ist auch als Kirche unsere Aufgabe", betonte Mackinlay. „Es braucht das Bewusstsein, dass es in der Kirche einen Platz für alle Menschen gibt - wie auch immer sie ihr Geschlecht oder ihre Sexualität erleben."

Betreuung von jungen Menschen besonders wichtig

Die australischen Bischöfe befassten sich insbesondere mit der Betreuung von jungen Menschen, erklärte der Geistliche: „Es geht darum, wie unsere katholischen Schulen mit jungen Menschen umgehen sollten, die vor Herausforderungen beim Nachdenken über ihr Leben, ihre Sexualität und ihr Geschlecht stehen." Das sei keine Aussage zur kirchlichen Position zur Geschlechtervielfalt - und schließe nicht aus, dass im Religionsunterricht die katholische Lehre unterrichtet werde.

Bei der von Papst Franziskus initiierten Weltsynode erwarte er darüber weitere Diskussionen, fügte Mackinlay hinzu. Er würdigte den Beschluss des Synodalen Wegs, Segensfeiern künftig auch für homosexuelle Paare zu ermöglichen; dies könne geschehen, „ohne die Lehre der Kirche zur Ehe zu beeinflussen". Man werde „weiterhin sagen können und müssen, dass die sakramentale Ehe etwas ist, zu dem ein Mann und eine Frau berufen sind".

Die Aussagen Bischof Mackinlays lassen eine gewisse Distanz zu Vorgaben aus Rom erkennen. Der Heilige Stuhl hatte im März 2022 klargestellt, dass in der katholischen Kirche die Segnung homosexueller Paare nicht möglich ist.

(kna/vatican news – fg)

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13. März 2023, 09:45