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Patriarch Bechara Boutros Rai hat große Erwartungen an die Weltsynode. Patriarch Bechara Boutros Rai hat große Erwartungen an die Weltsynode. 

Nahost: Weltsynode wie guten Kaffee kochen

Der Patriarch der Maroniten, Bechara Boutros Rai, hegt große Hoffnungen für die Zukunft der Kirche, mahnt aber gleichzeitig zu Geduld. Ein wichtiger Beitrag könnte von der Weltsynode kommen. Vor Kurzem tagten aus dem gesamten Nahen Osten und der Golfregion Patriarchen, Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien im Libanon. Die Versammlung war Teil der Weltsynode und fand zwischen dem 13. und 17. Februar in Beirut statt.

Zu Beginn sei der Patriarch der Maronitisichen Kirche skeptisch gewesen, ob die auf drei Jahre angesetzte Synode wirklich so viel Zeit bräuchte. „Ich verstehe jetzt, dass wir die Dinge nicht überstürzen dürfen, es ist ein Kochen auf kleiner Flamme, wie guter Kaffee, und kein schnelles Kochen.“ Er erkenne, wie wichtig der Prozess gewesen sei, sich zuerst mit den Gemeinden, dann auf einer kontinentalen Ebene und schließlich mit Rom auszutauschen – und sich dabei Zeit zu nehmen. Der Patriarch hat große Erwartungen an die Synode: „Es wird ein neuer Frühling für die Kirche sein, wie das Zweite Vatikanische Konzil.“

Rai ist sich der aktuellen Herausforderungen bewusst. Er beurteilt die Umstände, unter denen die Kirchen des Ostens leben, als „sehr schwierig“. Sie müssten gegen Armut und politische Probleme kämpfen. Eine weitere Herausforderung sei es, mit jungen Menschen daran zu arbeiten, die „Hoffnung aufrecht zu erhalten, wo alles hoffnungslos erscheint“, wie Rai in Anspielung auf Paulus‘ Brief an die Römer erklärt.

Libanon als „Hoffnungsträger der Christen im Nahen Osten“

Sein Heimatland liege ihm besonders am Herzen. Dort sei die christliche Kirche im Nahen Osten am stärksten vertreten und gelte als Hoffnungsträger der Christen in den umliegenden Ländern. Dennoch sorgt sich Rai davor, dass die christliche Kirche dort ihre Position verliert: „Die Kirchen im Libanon sind sich ihrer Verantwortung bewusst, aber die Politiker nicht“, erklärt er. Sie handelten aus „Unwissenheit, Interesse und Stolz“ gegen die christliche Präsenz.

Der Generalsekretär der Weltsynode, Kardinal Mario Gerch aus Malta, befürwortet die Versammlung in Beirut: „Ich bin sicher, dass diese Offenheit, sich zu treffen und einander zuzuhören, der Kirche zugutekommen wird.“ Außerdem betont er die synodale Tradition der Ostkirchen, zu denen sich die Mehrheit der Katholiken in der Region bekennen.

Aufgrund des Erdbebens in der Nacht von 5. auf 6. Februar in Syrien und der Türkei konnten einige Delegierte gar nicht oder nur teilweise an der Veranstaltung teilnehmen.

(pm – fg)

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04. März 2023, 11:46