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Seit Samstag steht Khartum, die Hauptstadt des Sudan, unter Bombenbeschuss Seit Samstag steht Khartum, die Hauptstadt des Sudan, unter Bombenbeschuss  (faiz)

Sudan: Hauptstadt Khartum unter Bombenbeschuss

Auch der Rest des Landes scheint nicht zur Ruhe zu kommen. Alle Bischöfe seien sicher, steckten aber „in einer erbitterten Situation“, betonte ein Sprecher der gemeinsamen Bischofskonferenz des Sudans und des Südsudans gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA).

Die Lage zwischen der sudanesischen Armee und Kämpfern der „Rapid Intervention Forces“ (RRF) war tagelang angespannt. Zu ersten Ausschreitungen in Khartum kam es nach Angaben der Nachrichtenagentur „Agenzia Fides“ am vergangenen Samstag. Laut den Vereinten Nationen wurden bei den Kämpfen bisher fast 200 Menschen getötet und mehr als 1.800 verletzt.

Bislang gebe es keine Annäherung zwischen den Rivalen, so die Bischofskonferenz im Sudan und Südsudan. Ein Waffenstillstand sei nötig, um eingeschlossenen Bewohnern den „Zugang zu Grundgütern“ zu ermöglichen. „Der Großteil des sudanesischen Volkes leidet und sehnt sich nach Frieden", erklärten die Bischöfe im Südsudan am Montag in einer Solidaritätsbekundung.

Sofortiger Waffenstillstand gefordert

Auch der Ökumenische Rat der Kirchen in Genf hat zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgerufen. Das Gremium sei „sehr besorgt über die weitreichenden Auswirkungen auf die sudanesische Bevölkerung, die bereits zuvor mit erheblichen humanitären Bedürfnissen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, einer hohen Inflationsrate, weitverbreiteter Armut und schwerwiegenden Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert war“, erklärte Generalsekretär Jerry Pillay.

Nach Angaben von Missionaren gegenüber Fides ist die Situation dramatisch und die weitere Entwicklung unvorhersehbar. Die Zahl toter und verletzter Zivilisten steige immer weiter an, während die Kapazitäten der Krankenhäuser laut internationalen Helfern bereits an ihre Grenzen gekommen sind. Die Ärztegewerkschaft habe dazu aufgerufen, die Neutralität der Krankenhäuser zu wahren. Zuvor war die Universitätsklinik im Süden der Hauptstadt schwer getroffen worden. In allen Krankenhäusern der Hauptstadt wurde der Notstand ausgerufen.

Papst Franziskus erinnerte beim Regina Coeli am Sonntag an die aktuellen gewaltsamen Auseinandersetzungen im Sudan. „Ich bin dem sudanesischen Volk nahe, das schon so viel leidet“, sagte er. „Ich rufe zum Gebet dafür auf, dass die Waffen niedergelegt werden und der Dialog überwiegt, damit gemeinsam der Weg des Friedens und der Übereinkunft wieder aufgenommen wird.“

Kein Strom und kein Trinkwasser

Die beiden Parteien kämpfen in Khartum vor allem in der Nähe des Präsidentenpalastes und um die Kontrolle der Nilbrücken – die wichtigsten Verbindungswege der Hauptstadt. Das Staatsfernsehen wurde eingestellt und seine Mitarbeitenden seit Beginn der Auseinandersetzungen evakuiert. Viele Berichte können nicht verifiziert werden. Es gibt derzeit in der Stadt keinen Strom und kein Trinkwasser, und die Bevölkerung ist in ihren Häusern eingeschlossen. Die Situation hat sich unterdessen auch in anderen wichtigen Städten des Landes zugespitzt, insbesondere in der westsudanesischen Region Darfur. Sie wird seit Monaten von Milizen heimgesucht, die bereits im Januar 2003 für den Völkermord verantwortlich waren.

Wie berichtet, befinden sich die Putsch-Generäle Buhan und Hamidati derzeit im Krieg miteinander. Sie hatten sich ursprünglich verbündet, um die Übergabe der Macht an eine zivile Regierung zu verhindern. Sie blockieren damit den demokratischen Prozess. Viele fordern bereits einen Waffenstillstand, darunter auch das so genannte „Bündnis des Wandels“. Das Bündnis drängt auf eine Rückkehr an den Verhandlungstisch, „weil der Krieg keine Gewinner, sondern nur Verlierer haben wird.“

(fides – fg)

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18. April 2023, 10:33