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Erzbischof Gustavo Rodriguez Vega aus Yucatan, Mexiko, ist der neue Leitende Bischof der Caritas Lateinamerika und Karibik. Erzbischof Gustavo Rodriguez Vega aus Yucatan, Mexiko, ist der neue Leitende Bischof der Caritas Lateinamerika und Karibik. 

Caritas Lateinamerika: Migranten und Frieden als Herausforderung

Die Herausforderungen für die lateinamerikanischen Caritasverbände sind derzeit die Migration und der Frieden. Das sagt im Interview mit Radio Vatikan der neue Vorsitzende der Caritas Lateinamerika und Karibik, Erzbischof Gustavo Rodriguez Vega von Yucatan in Mexiko.

Renato Martinez und Mario Galgano - Vatikanstadt

Vor der Generalversammlung von Caritas Internationalis, die noch bis zu diesem Dienstag, 16. Mai, geht, fand die Regionalkonferenz der lateinamerikanischen Caritasverbände in Rom statt. Dabei kamen die Bischöfe und nationale Direktoren der 22 Caritas-Organisationen aus Lateinamerika und der Karibik zusammen. Am Dienstag vor genau einer Woche wählten sie Erzbischof Gustavo Rodríguez Vega, Erzbischof von Yucatán (Mexiko), zum neuen Vorsitzenden und Nicolás Meyer, derzeitiger Direktor von Caritas Argentinien, zum regionalen Koordinator des Lateinamerikanischen und Karibischen Sekretariats der Caritas (SELACC). Beide werden den Caritasbund für Lateinamerika im Zeitraum 2023-2027 leiten.

Zum Nachhören - was der mexikanische Erzbischof sagt

„Wir dürfen nicht vergessen, wer wir sind“

Radio Vatikan sprach mit Erzbischof Gustavo Rodriguez Vega, Erzbischof von Yucatan, dem neuen Präsidenten von Caritas Lateinamerika und der Karibik. Wir befragten ihn zu seiner Wahl und seiner Teilnahme an der 22. Generalversammlung von Caritas Internationalis, die vom 11. bis 16. Mai 2023 in Rom stattfand:

„Ich wurde am 10. Mai gewählt und auch sofort benachrichtigt. Deshalb musste ich dann direkt nach Rom reisen, um zu dieser Versammlung von Caritas Internationalis zu kommen, und nun bin ich hier mit dem Wunsch, Gott zu dienen.“

Caritas Internationalis Generalversammlung
Caritas Internationalis Generalversammlung

Der neue Präsident der SELACC fügt an, dass diese Versammlung darauf abgezielt habe, „die Geschwisterlichkeit und das Gefühl der Kirchlichkeit zu stärken, das immer eine Konstante in der Caritas ist. Wir wollen uns immer wieder an unsere Kirchlichkeit erinnern, daran, dass wir Kirche sind, dass wir Teil der Kirche sind und nicht eine NGO. Daran erinnerte Papst Franziskus vergangene Woche die Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Ich war bei diesem Treffen nicht dabei, weil ich gerade auf der Hinreise nach Rom war, aber der Papst wiederholte im Grunde etwas, was er uns schon mehrmals anvertraute. Denn wir bewegen uns an der Grenze zwischen dem kirchlichen und dem sozialen Bereich, und deshalb ist es leicht, sich davon zu entfernen und zu vergessen, dass wir Kirche sind. Als Caritas müssen wir mit allen in Beziehung stehen, auch mit Menschen aus anderen Kirchen und mit Menschen, die nicht der Kirche angehören, aber wir dürfen nicht vergessen, was wir sind, und uns als das bewahren, was wir sind.“

Engagement in der Sozialpastoral auf dem Kontinent

Der Erzbischof von Yucatan weist auch darauf hin, dass seine Mitarbeit in der Caritas Mexiko und seine Mitwirkung in der Sozialpastoral dieses Landes sowie seine Mitwirkung in der Abteilung für Gerechtigkeit und Solidarität des CELAM – dem Bischofsrat für Lateinamerika und Karibik – dazu geführt hätten, dass er ein Förderer von zwei sozialen Netzwerken auf dem Kontinent sei:

„Als Präsident dieser Abteilung, die sich mit allen Fragen der Sozialpastoral befasst, haben wir zwei soziale Netzwerke gegründet. Das sogenannte Clamor-Netzwerk für den Dienst und die Betreuung von Migranten, Flüchtlingen und Opfern des Menschenhandels. Ich war auch am mesoamerikanischen Netzwerk (REMAN) für integrale Ökologie beteiligt. Obwohl die Abteilungen des CELAM im Jahr 2019 aufgelöst wurden, habe ich diese Arbeiten im Zusammenhang mit der Caritas fortgesetzt, auch wenn sie nicht direkt von der Caritas betreut wurden. Aus diesem Umfeld war ich also bekannt und wurde bereits für diesen Dienst als Präsident der Caritas Lateinamerika in Betracht gezogen.“

Zwei Herausforderungen für Lateinamerika

Auf der Generalversammlung von Caritas Internationalis wies Bischof Gustavo Rodriguez darauf hin, dass sich die Herausforderungen, auf die die Caritas auf dem südamerikanischen Kontinent zu reagieren habe, auf zwei Themen einengen ließen, die in den verschiedenen lateinamerikanischen Ländern immer wiederkehrten:

„Es sind im Wesentlichen zwei Themen: Das eine ist die Arbeit für Migranten, Flüchtlinge und Opfer des Menschenhandels und das andere ist die Frage der Friedenskonsolidierung und der Stärkung des sozialen Gefüges. Mexiko zum Beispiel ertrinkt inmitten dieser beiden gewaltigen Krisen, denn sie kommen aus ganz Lateinamerika, aus ganz Mittelamerika, aus Afrika, aus Indien, aus vielen Orten, sie kommen und benützen Mexiko, um in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Unsere Regierung hält sie nicht auf, aber sie kümmert sich auch nicht um all diese Tausenden und Abertausenden von Migranten, und wenn sie an der Grenze zu den Vereinigten Staaten ankommen, können sie nicht passieren, es gibt keine Möglichkeit, die Grenze zu überqueren. Sie bleiben also entweder in Mexiko oder kehren an ihren Herkunftsort zurück, und nur sehr wenige schaffen es, auf die amerikanische Seite zu gelangen. Die Diözesangemeinschaften stehen also vor einer enormen Aufgabe, und natürlich ist es oft die Caritas, die eingreifen muss, um diesen Migrantenbrüdern und -schwestern zu helfen.“

„Wir hoffen, dass die Behörden mehr Mitgefühl zeigen...“

Auf der anderen Seite habe die ganze Situation der Unsicherheit und Gewalt, die von organisierten Verbrecherbanden befeuert werde, den Frieden und die Sicherheit in den meisten Teilen Mexikos zerstört, fügt der Caritas-Bischof hinzu. Daher glaube er, dass der Aufbau des Friedens eine sehr wichtige Aufgabe sei. Und das berühre alle in der Kirche, in der Caritas, in besonderer Weise, so Rodriguez Vega:

„Ich denke, wir müssen darauf bestehen, es ist wichtig, aber wir brauchen viel Kraft, um die Gesetze der verschiedenen Länder zu beeinflussen, damit die Gesetzgebung geändert werden kann und damit diese Kinder auf eine humanere und würdigere Weise behandelt werden können. Viele von ihnen wurden von ihren Eltern getrennt, und das ist furchtbar. Wir hoffen, dass die Behörden mehr Mitgefühl zeigen, und auf jeden Fall möge der Herr uns helfen und uns mehr Kraft geben, wenn wir versuchen, diesen unschuldigen Opfern zu helfen, die Teil der Ungerechtigkeit sind, die in der Welt herrscht.“

Erzbischof Gustavo Rodriguez Vega aus Yucatan, Mexiko, ist der neue Leitende Bischof der Caritas Lateinamerika und Karibik.
Erzbischof Gustavo Rodriguez Vega aus Yucatan, Mexiko, ist der neue Leitende Bischof der Caritas Lateinamerika und Karibik.

Wer ist der Erzbischof von Yucatán?

Erzbischof Gustavo Rodríguez wurde am 7. März 1955 in Monterrey in Mexiko, geboren. Er wurde am 15. August 1980 in der Basilika der Unbefleckten Empfängnis zum Priester geweiht. Zwischen 1980 und 1986 war er in verschiedenen Positionen als Ausbilder und Lehrer am Priesterseminar von Monterrey tätig.

Am 27. Juni 2001 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof der Erzdiözese Monterrey, und am 14. August desselben Jahres wurde er in der Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe in Monterrey geweiht.

Von 2001 bis 2006 war er Mitglied der Bischöflichen Kommission für Sozialpastoral und Caritas und wurde dann von 2006 bis 2009 zu deren Vorsitzenden gewählt und von 2009 bis 2012 wiedergewählt. Er war stellvertretender Vertreter der Kirchenprovinz Monterrey im Präsidialrat für das Triennium 2006-2009. Am 8. Oktober 2008 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Nuevo Laredo ernannt und trat sein Amt am 19. November desselben Jahres an.

Im Juni 2011 wurde er zum Mitglied der Abteilung für Gerechtigkeit und Solidarität des Lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM) gewählt.

Am 1. Juni 2015 ernannte ihn Papst Franziskus zum Erzbischof von Yucatán.

(vatican news)

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16. Mai 2023, 10:44